Wien/Brüssel - Die seit drei Tagen in Brüssel verschwundene Frauenrechtlerin Waris Dirie ist Freitagabend wieder aufgetaucht. "Es geht ihr gut", sagte Peter Launsky-Tieffenthal, der Sprecher des Außenministeriums in Wien, zur APA. Der österreichische Botschafter in Brüssel und ihr Manager Walter Lutschinger waren mit ihr bei der Polizei. Nähere Angaben konnte Launsky-Tieffenthal nicht machen.

Entschuldigung im TV

Am Samstag gab das Ex-Model ein Interview im belgischen TV, in dem sie sich für ihr Verschwinden entschuldigte. Es habe sich um ein Missverständnis gehandelt, sagte die 43-Jährige dem Fernsehsender VTM. "Ich bin sicher, Sie sind so froh mich zu sehen, wie ich froh bin, Sie zu sehen", sagte Dirie VTM. "Ich bin okay. Es nur einfach ein kleines Missverständnis. Es tut mir sehr leid."

Mehrere Tage abgängig

Waris Dirie war seit Dienstagabend abgängig. Sie soll dort aus einem stehenden Polizeiwagen "geflohen" und in ein Taxi gesprungen sein "und ist mit ihm in die Brüsseler Nacht abgetaucht", so ihr Manager Walter Lutschinger. Zuvor soll ein Taxifahrer das ehemalige Top-Model zum falschen Hotel gebracht haben, woraufhin dieses "laut geworden" und vom Portier die Polizei verständigt worden sei.

Die Frauenrechtlerin war ohne Geld, Handy und Papiere unterwegs. Die gebürtige Somalierin mit österreichischer Staatsbürgerschaft hielt sich in der belgischen Hauptstadt auf um im Rahmen des Weltfrauentags einen Vortrag zum Thema Genitalverstümmelung zu halten. Am Freitag hätte sie in der niederländischen Stadt Kerkrade eine Auszeichnung der Stiftung Euriade entgegennehmen sollen. (APA)