Bremen - Die Kunsthalle Bremen soll zwei Bilder des Malers George Grosz an die Erben herausgeben. Die Werke hatte das Museum in den 70er Jahren im internationalen Kunsthandel erworben. Es liege eine Anfrage des Nachlassverwalters des 1959 gestorbenen Grosz auf Rückgabe der Bilder vor, bestätigte die Sprecherin der Kunsthalle, Christine Kramer, am Freitag Medienberichte. Grosz' Erben behaupten, die Bilder seien zu Unrecht in den Verkauf gegangen. Die Kunsthalle hat inzwischen einen Anwalt eingeschaltet.

Grosz war zu Beginn der Weimarer Republik aus Deutschland geflüchtet. Seine Werke hatte er bei seinem damaligen Galeristen in Berlin gelassen. Nach Ansicht der Erben hatte der Maler die Bilder dem Kunsthändler nur in Kommission überlassen. Dieser jüdische Kunsthändler musste später ebenfalls fliehen und nahm einen Teil der Bilder mit. Als er 1937 im Exil starb, wurde sein Nachlass ein Jahr später in den Niederlanden versteigert, inklusive der Werke von Grosz.

Die Kunsthalle hatte 1972 das "Stillleben mit Okarina" von 1931 und 1979 "Pompe funebre" (Feierlicher Leichenzug) gekauft. Anfang November erhielt das Museum nach Angaben Kramers eine erste Aufforderung auf Rückgabe der Werke. (APA/dpa)