Die öffentliche Frauenbibliothek Arbeitskreis und Emanzipation (AEP) in Tirol lädt kommende Woche zu zwei Abenden des "Wissens und Forschens".
- Am Montag, dem 7. April von 19:30 bis 21:00 Uhr lesen die Erziehungswissenschaftlerinnen Bettina Hofer und Christina Lienhart aus "Idealistisch und wagemutig. Pionierinnen im SOS-Kinderdorf".
Über Frauen, die den Aufbau des SOS-Kinderdorfes von den 1940er bis in
die 1960er Jahre wesentlich mitgestalteten, ist bislang wenig bekannt. Hofer und Lienhart porträtieren erstmals 15 dieser
"Pionierinnen" und zeichnen deren berufliche und persönliche Entwicklung
nach. Wagemutig und ausdauernd, anpassungsfähig und widerständig setzten
diese Frauen Initiativen beim Aufbau von SOS-Kinderdörfern weltweit, in
der Mittelbeschaffung, in der Werbung, bei der Schulung von
Kinderdorfmüttern, in der pädagogischen Ausrichtung und in der
sozialpädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Entstanden ist
das Buch aus einem Forschungsprojekt zu Frauen aus der Aufbauphase von
SOS-Kinderdorf, das die Bedeutung von Frauen für die Entwicklung der
Organisation dokumentieren und Frauengeschichte(n) sichtbar machen soll.
Die beiden Autorinnen, die auch als wissenschaftliche
Mitarbeiterinnen am Sozialpädagogischen Institut/Fachbereich Pädagogik
von SOS-Kinderdorf tätig sind, präsentieren ausgewählte Biographien, die mit
gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, zeitgeschichtlichen Ereignissen,
Entwicklungen der Sozialen Arbeit und Lebenswelten von Frauen verwoben
werden.
- Am Mittwoch, 9. April von 19:30 bis 21:00 Uhr findet die Lesung von Regine Kramer zu "Frauenspezifischen Fluchtgründe im österreichischen Asylrecht" statt.
Seit den massiven Menschenrechtsverletzungen der Taliban in Afghanistan
werden Frauenrechte in anderen Ländern häufig in den Medien thematisiert -
Berichte über weibliche Genitalverstümmelung, Ehrenmorde oder
Zwangsheiraten
sorgen für Entsetzen. Doch nur die wenigsten dieser Berichte zeigen auch,
welche Schwierigkeiten Frauen, die vor ebendiesen
Menschenrechtsverletzungen
fliehen, in Österreich bewältigen müssen. Deshalb soll hier skizziert
werden, welche Möglichkeiten es für diese Frauen gibt, Asyl zu bekommen und
welchen besonderen Hindernisse es für sie im österreichischen Asylverfahren
gibt.
Kramer hat Rechtswissenschaft studiert und arbeitet derzeit am
Institut für Europarecht und Völkerrecht an der Universität Innsbruck.
Seit 2000 engagiert sie sich ehrenamtlich in der Flüchtlingsbetreuung.
(red)