Ouagadougou - Im westafrikanischen Staat Burkina Faso sind 15 Frauen wegen der Beschneidung von kleinen Mädchen zu Gefängnisstrafen verurteilt worden. Die Frau, die die Genitalverstümmelung vorgenommen habe, sei zu einer Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt worden, teilte der Staatsanwalt der Provinz Dedougou, Didier Hien, am Freitag mit.

Mädchen zwischen drei und 16 Monaten

Für die 14 Mütter der verstümmelten Mädchen sei jeweils ein Jahr Gefängnis verhängt und zur Bewährung ausgesetzt worden, fügte er hinzu. Die Kinder waren zwischen drei und 16 Monaten alt. Die Beschneidung, bei der die äußeren weiblichen Genitalien entfernt werden, wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bekämpft, da sie zu schweren Komplikationen und Behinderungen führen kann. Sie wird der WHO zufolge in 28 afrikanischen Ländern praktiziert.

In Burkina Faso ist diese Praxis seit 1996 verboten und wird mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft, dennoch ist der Brauch noch immer weit verbreitet. "Wir haben ein Schreiben von den Behörden erhalten, das uns zu Strenge mit Frauen anhält, die Beschneidungen vornehmen", sagte Staatsanwalt Hien. Burkina Faso ist eines der ärmsten Länder der Welt. (APA/AFP)