Wien - Staatssekretärin Heidrun Silhavy hält sich nach wie vor bedeckt
über ihren Wechsel ins Frauenministerium. "Lassen sie sich
überraschen", meinte sie bei einer Pressekonferenz zum Thema
"E-Government" am Freitag. Sie verwies darauf, dass die Nachfolgerin
der scheidenden Frauenministerin Bures vereinbarungsgemäß erst
kommenden Montag von Bundeskanzler Gusenbauer bekanntgegeben werde.
Silhavys Bestellung gilt bereits als fix, den Einwand, sie spanne
die Öffentlichkeit bis dahin auf die Folter, ließ sie nicht gelten:
"Nicht ich, der Bundeskanzler!", erwiderte Silhavy.
Von der Sinnhaftigkeit der jüngsten Personalrochaden in ihrer
Partei ist Silhavy jedenfalls überzeugt. So werde sich dadurch die
öffentliche Wahrnehmung wieder verstärkt auf Sachthemen
konzentrieren, meinte sie. Man habe schließlich bereits einige
Punkte des Regierungsprogramms umgesetzt, was teilweise
untergegangen sei - "das tut mir leid", so die SPÖ-Politikerin. Auch
die neue Doppelspitze - mit Werner Faymann als neuen Parteichef
neben Gusenbauer als Kanzler - hält sie für sinnvoll. Ob diese
Lösung den nächsten SP-Parteitag überdauern werde, kommentierte
Silhavy mit: "Das werden wir sehen."
Für die Probleme der SPÖ macht Silhavy auch den Koalitionspartner
verantwortlich. Auf die Frage, ob die Probleme nicht auch mit der
neuen Personallösung die alten wären verwies Silhavy darauf, dass
die ÖVP Situationen für eine "eventuelle Absprungbasis" suche. Dabei
wisse der Regierungspartner, dass Neuwahlen "an den Haaren
herbeigezogen wären", so die Staatssekretärin.
Auf "Gender-Mainstreaming" in ihren E-Government-Projekten
angesprochen, erklärte Silhavy, sie habe "in allen Bereichen
geschaut, dass gegendert wird". Dass sie in der Öffentlichkeit als
Bures-Nachfolge gehandelt werde, ehre sie, wiederholte die
SPÖ-Politikerin. (APA)
Geschlechterpolitik
Silhavy über Nachfolge: "Lassen sie sich überraschen"
"Nicht ich, der Bundeskanzler!" spanne Öffentlichkeit auf die Folter, meint die als neue Frauenministerin Gehandelte - Auf "Gender-Mainstreaming" schaut sie bereits