Teheran - Die iranische Frauenrechtlerin Hana Abdi ist nach Angaben ihres Anwalts im Zusammenhang mit sicherheitsbedingten Vorwürfen zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Die 21-Jährige müsse ihre Strafe in einem abgelegenen Gefängnis verbüßen, erklärte Anwalt Mohammad Sharif am Samstag.

Hana Abdi wurde am 4. November 2007 von sieben AgentInnen des Geheimdienstes im Haus ihres Großvaters in Sanandaj festgenommen, wie Amnesty International berichtete. Die Psychologie-Studentin sammelte Unterschriften für die "Eine-Million-Unterschriften-Kampagne", in der die rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern gefordert wird. Im Iran benötigen Frauen nach wie vor die Genehmigung eines männlichen Vormunds, um zu arbeiten oder zu reisen.

Laut dem "Tagesspiegel" demonstriert Teheran mit dem Urteil an der jungen Kurdin neue Härte gegenüber demokratischen Initiativen. Abdi engagierte sich außerdem in der "Azarmehr Vereinigung von Frauen Kurdistans", die Frauen zu mehr Bildung und Unabhängigkeit verhelfen will. Den Vorwurf, Abdi hätte Kontakte zu der der PKK nahestehenden Partei "Partei für das freie Leben Kurdistans" wies ihr Anwalt als absurd zurück. Das Urteil selbst erwähnt diese Vorwürfen offenbar auch nicht mehr.

In den vergangenen Jahren wurden dort zahlreiche Frauen festgenommen, die sich für Gleichberechtigung einsetzten. (APA/red)