Der Grazer Frauenrat übernimmt die Trägerinnenschaft für die Unabhängige Frauenbeauftragte der Stadt. Am Mittwoch Abend fand die Sitzung statt, in der der Grundsatzbeschluss über die Reorganisation des Frauenrats als Verein und die Übernahme mit großer Mehrheit der Stimmen gefällt wurde.

Frauenstadträtin Elke Edlinger zeigte sich über die Entscheidung erfreut: "Ich bin überzeugt davon, dass wir somit eine Lösung auf breiter Basis gefunden haben. Die Position der Frauenbeauftragten der Stadt Graz bleibt weiter unabhängig und politisch weisungsungebunden und hat zukünftig ein starkes Gremium hinter sich."

Der Vorschlag zur Übernahme wurde vom Frauenrat, der derzeit eine Plattform von über 50 Fraueneinrichtungen und -initiativen ist, selbst eingebracht und wird vom Verein Thekla (Zusammenschluss der Grazer Fraueninitiativen) unterstützt.

Vollzeitarbeitsplatz auf fünf Jahre

Nun steht die Vereinsgründung an. Der Grazer Frauenrat hat dafür eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich mit der Erarbeitung der Statuten befasst. Mit der Stadt Graz muss auch eine vertragliche Vereinbarung verhandelt werden. Stadträtin Edlinger: "Sobald der Grazer Frauenrat seinen Vereinsvorstand gewählt hat, werden wir mit ihm in Verhandlungen für die Fördervereinbarung treten." Der neue Fördervertrag soll eine Aufwertung der Stelle der Frauenbeauftragten auf einen Vollzeitarbeitsplatz vorsehen. Zusätzlich soll die Unabhängige Frauenbeauftragte auf fünf Jahre bestellt werden. Edlinger hofft auf eine rasche Einigung, damit im Herbst gestartet und die Stelle der Frauenbeauftragten neu ausgeschrieben werden kann.

Interimistische Anlaufstellen

"Für die Zeit bis eine neue Frauenbeauftragte im Amt ist, wird die Hilfe und Beratung für ratsuchende Frauen in Graz natürlich sichergestellt sein", so Edlinger. Das Grazer Frauenreferat wird in dieser Zeit als Ansprechpartnerin für Anfragen zur Verfügung stehen und der Verein Frauenservice stockt das juristische Beratungsangebot für Frauen über den Sommer auf. (red)