Fluglotsin: Verantwortungsvoller und spannender Job

Foto: Standard/Austro Control

Bis zu 3000 Luftfahrzeuge pro Tag und damit mehr als eine Million pro Jahr bringt die Austro Control sicher in die Luft und wieder zurück auf die Erde. Die "Österreichische Gesellschaft für Zivilluftfahrt" ist unter anderem verantwortlich für die Lizenzierung von Privat-, Berufs- und Linienpiloten, Fluglehrer und für das technische Wartungspersonal. Die Austro Control Akademie bildet außerdem für den Beruf des Fluglotsen bzw. der Fluglotsin aus - eine Tätigkeit mit höchster Verantwortung und attraktiver Entlohnung.

Was man können muss

Das ideale Alter für den Ausbildungsbeginn liegt zwischen 18 und 23 Jahren, Voraussetzung sind die Matura, ein "gutes räumliches Vorstellungsvermögen", Englischkenntnisse und bei männlichen Bewerbern der abgeleistete Präsenz- oder Zivildienst. Eine eventuell vorhandene Sehschwäche darf über dreieinhalb Dioptrien nicht hinausgehen. Zudem sind ein Selektionstest sowie ein Eignungstest beim Kuratorium für Verkehrssicherheit zu bestehen.

Angehende Fluglotsen erhalten bereits während der Ausbildung eine monatliche Entschädigung von bis zu 1300 Euro. Das Einstiegsgehalt nach der 30-monatigen Ausbildung und dem Bestehen der Fluglotsenprüfung beträgt rund 4200 Euro.

Aufgaben eines Fluglotsen

Der Verantwortungsbereich des Fluglotsen - dessen offizielle Bezeichnung eigentlich "Flugverkehrsleiter" lautet - umfasst den Zeitpunkt des Anlassens der Flugzeugtriebwerke bis hin zu dem Moment, in dem das Flugzeug den österreichischen Luftraum verlässt. Neben der Vorgabe der jeweiligen Flugroute und der Flughöhe gehört auch die Erteilung der Starterlaubnis sowie die Freigabe zur Landung zum Tätigkeitsfeld. Der Fluglotse wird damit - neben dem Piloten - "zum wichtigsten Sicherheitsfaktor der Luftfahrt" befördert, so die Berufsbildbeschreibung der Austro Control.

Da der heimische Luftraum nicht von einer einzigen Kontrollstelle überwacht werden kann, wird die Sicherheit der Piloten, des Bordpersonals und der Passagiere auf drei verschiedene Einsatzbereiche aufgeteilt.

Der Tower leitet die rollenden, landenden und startenden Flugzeuge am Flugplatz in die korrekten Bahnen und ist auch für den Flugverkehr in der unmittelbaren Umgebung des Flughafens zuständig. Die Fluglotsen der Anflugkontrollstellen sind für die Sicherheit der an- und abfliegenden Flugzeuge im Nahbereich der österreichischen Flugplätze verantwortlich, was den Umkreis von etwa 50 Kilometern betrifft.

Flugzeuge, die den österreichischen Flugraum erreichen, werden von den Lotsen der Bezirkskontrollstelle betreut. Nach der "Übernahme" von den ausländischen Kollegen an der Grenze werden sie bei einer in Österreich vorgesehenen Landung an die Anflugkontrollstelle bzw. bei einem reinen Überflug an der Grenze wieder an die Lotsen im Nachbarland übergeben. Die Spezialisierung auf eine dieser Einsatzmöglichkeiten erfolgt aber erst zu einem späteren Zeitpunkt der Ausbildung. (mad, DER STANDARD, Printausgabe, 5./6.7.2008)