Eine eigene Prüf- und Überwachungsstelle für Belange des Holzbaus wurde nun in der Steiermark eingerichtet. Das "Lignum Test Center" ist am Institut für Holzbau und -technologie an der Technischen Universität Graz (TUG) angesiedelt und ist österreichweit die neben der Holzforschung Austria in Wien zweite Stelle, die akkreditierte Prüfungen und Überwachungen an Holzbauprodukten für Wirtschaft und Industrie durchführt.

"Aufgrund des gesteigerten ökologischen Bewusstseins gewinnt Holz zunehmend an Bedeutung", heißt es in einer Aussendung. Damit steige jedoch auch der Bedarf, Sicherheit und Qualität der verwendeten Hölzer zu kontrollieren. "Wir wollen mit dem Lignum Test Center die Bedürfnisse von Wirtschaft, Wissenschaft, aber auch Normung erfüllen", meint auf die Frage nach den Zielen Gerhard Schickhofer, Leiter des Instituts für Holzbau und -technologie der TU, an dem die neue Prüfstelle beheimatet ist.

Das Center begleitet laut Auskunft des Wissenschafters den Weg von der Produktentwicklung bis hin zur marktreifen Zulassung, Zertifizierung und Qualitätssicherung.

Um die Qualität des Holzes bewerten zu können, unterziehen die Wissenschafter am Grazer Center den Baustoff einem Härtetest : "Wir führen sogenannte Zerstörungsprüfungen durch, um zu sehen, ob das Holz den geforderten Belastungen standhält", sagt der Center-Leiter. Dazu gehören Biege- und Zugprüfungen, aber auch Praxis-Versuche wie das Ausziehen von Schrauben.

Das Institut für Holzbau und Holztechnologie besteht seit 2004 als eigene Einrichtung an der TU Graz und verfolgt, wie es heißt, das Ziel, mit seiner wissenschaftlichen Arbeit zu einem ressourcenschonenden und umweltgerechten Bauen beizutragen.

Forschungsschwerpunkte der Holzwissenschafter liegen in den Bereichen Sortierung und Festigkeit sowie Bemessung und Konstruktion. (APA, red/DER STANDARD, Printausgabe, 16.7.2008)