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Angela Merkel schüttelte viele Hände, unter anderem auch die der algerischen Kulturministerin Khalida Toumi (links).

Algier - Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat im Rahmen ihrer ersten Algerien-Reise die Regierung aufgefordert, etwas gegen häusliche Gewalt zu tun. Merkel meinte am Donnerstag in Algier nach einem Gespräch mit Vertreterinnen aus Wissenschaft, Kultur und Medien, die algerischen Frauen würden versuchen "ihren Weg zu gehen. Aber es werden ihnen noch eine ganze Reihe Steine in den Weg gelegt".

Selbstbewusst

Merkel erwähnte besonders das Familienrecht. Frauen seien in dieser Hinsicht benachteiligt. "Man muss aufpassen, dass es nicht schlechter wird", sagte die Kanzlerin. Sie habe die Frauen bei dem Treffen als sehr selbstbewusst wahrgenommen und festgestellt, dass Mütter ihre Töchter zunehmend ermutigten, eine Ausbildung abzuschließen oder einen Beruf zu ergreifen.

Benachteiligung

Das algerische Familienrecht basiert großteils auf islamischen Prinzipien. Frauen und Männer sind dementsprechend etwa in Bezug auf Ehescheidung, Sorgerecht oder die Weitergabe der Staatsbürgerschaft an die Kinder nicht gleichberechtigt. Auch die Polygamie ist - entsprechend der islamischen Tradition - erlaubt. (APA/AP/dpa)