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Karin Resetarits wird kandidieren: Sie sieht eine "historische Chance".

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Wien - Auf der Suche nach einem Spitzenkandidaten oder einer Spitzenkandidatin sind die Liberalen zwar noch nicht fündig geworden, bis 28. Juli soll das gelingen. Aber es gibt immerhin einen prominenten Namen auf der geplanten Wahlliste des Liberalen Forums (LiF). EU-Abgeordnete Karin Resetarits wird bei der Nationalratswahl kandidieren, sagte sie am Donnerstag nach einem Gespräch mit LiF-Chef Alexander Zach und "ein paar anderen Mitstreitern" zum Standard.

Resetarits wird ihr EU-Mandat bis zum Ende der Legislaturperiode bis zur EU-Wahl im Juni 2009 behalten: "Ich bin bis dahin gewählt." Sie kandidierte 2004 auf der Liste von Hans-Peter Martin, wechselte nach Friktionen mit ihm aber zu den Europäischen Liberalen (ALDE - Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa).

Im Nationalratswahlkampf wird die frühere ORF-Moderatorin die Veranstaltungen der liberalen Frontfigur moderieren. Resetarits sieht eine "historische Chance" für das LiF, wieder in den Nationalrat zu kommen: "Wenn wir es diesmal nicht schaffen, schaffen wir es wahrscheinlich nie mehr in Österreich. Aber jetzt sind die Chancen sind tatsächlich gut." Viele Menschen seien froh, wieder eine wählbare Alternative im Parteienspektrum geboten zu bekommen.

Etwas Wichtiges haben die Liberalen laut Resetarits schon: "Wir haben Geld zur Verfügung." Man darf davon ausgehen, dass Bauunternehmer Hans Peter Haselsteiner, der selbst immer wieder als möglicher, wenn auch ebenso unwahrscheinlicher Spitzenkandidat wie LiF-Gründerin Heide Schmidt genannt wird, in die Tasche greifen wird, um seine politische Heimat finanziell zu unterstützen.

Eine Heimatlose, die Karin Resetarits mit dem Angebot einer Kandidatur zu den Liberalen locken wollte, hat dagegen abgesagt. Ja, sie habe bei Barbara Blaha, Ex-ÖH-Chefin und Ex-SPÖ-Mitglied, aufgrund der nicht abgeschafften Studiengebühren, angefragt, sagt Resetarits. Blaha selbst sagte im Gespräch mit dem Standard, dass so ein Wechsel für sie "keine Option" sei. Eine Rückkehr zur SPÖ allerdings auch nicht: "Nur den Vorsitzenden auszutauschen, reicht sicher nicht." (von Peter Mayr und Lisa Nimmervoll/DER STANDARD, Printausgabe, 18.7.2008)