Bild nicht mehr verfügbar.

Die Nationalratswahl im Herbst könnte eine Innovation für Österreich bringen: Beide Großparteien liegen in Umfragen unter dreißig Prozent. In einer erreichen sie gar zusammen nur fünfzig Prozent.

Reuters/Bader

Wien - Die Großparteien stehen am Beginn des Wahlkampfes sichtlich angeschlagen da. Die in der abgelaufenen Woche veröffentlichten Umfragen sehen sowohl SPÖ als auch ÖVP teils deutlich unter 30 Prozent. Großer Wahlsieger wäre demnach die FPÖ, die derzeit auf bis zu 20 Prozent der Stimmen käme, die Grünen auf gut 15 Prozent. Fritz Dinkhauser könnte den Einzug ins Parlament ebenso schaffen wie das BZÖ.

Damit käme nach der Wahl eine schwarz-rote Regierung als einzige Zweierkoalition auf über 50 Prozent. Von einer "Großen Koalition" könnte man gemäß der am Sonntag in der "Kronen Zeitung" veröffentlichten IMAS-Umfrage allerdings kaum sprechen: Die ÖVP kommt darin auf 29 Prozent der Stimmen (minus fünf), die SPÖ würde mit 24 Prozent elf Prozentpunkte verlieren. Die FPÖ könnte sich mit 20 Prozent fast verdoppeln, die Grünen wären wieder auf Platz vier, würden aber auf 15 Prozent zulegen (plus vier Punkte). Das BZÖ wäre mit vier Prozent knapp im Parlament vertreten, Dinkhauser mit fünf Prozent klar.

Gallup: "Große" Koalition bei fünfzig Prozent

Noch deutlicher fällt der Absturz der Großparteien in einer am Freitag in der Tageszeitung "Österreich" veröffentlichten Gallup-Umfrage aus: Demnach käme die ÖVP derzeit auf 26, die SPÖ auf 24 Prozent. Die FPÖ könnte mit 19 Prozent rechnen, die Grünen mit einem Anteil von 16 Prozent. Dinkhauser (sechs Prozent) und das BZÖ (fünf Prozent) wären auch nach dieser Umfrage im Parlament vertreten. Das ebenfalls abgefragte Liberale Forum brächte es an der Wahlurne gerade einmal auf zwei Prozent.

Mit der umgekehrten Frage probierte es diese Woche das am Montag erscheinende Nachrichtenmagazin "profil", das mit einer OGM-Umfrage abklärte, wen die Österreicher derzeit keinesfalls wählen würden. Klar an der Spitze sind FPÖ (28 Prozent) und BZÖ (27 Prozent). Für 20 Prozent der Befragten käme ein Kreuz bei den Grünen nicht infrage. Die SPÖ wäre für 14 Prozent unwählbar, die ÖVP für elf Prozent. (APA)