Düsseldorf - Trotz des Steuerskandals mit deutschen Kunden floriert das Bankengeschäft in Liechtenstein. "Wir haben keinen Abfluss von Mitteln beobachtet", sagte der Geschäftsführer des Liechtensteinischen Bankenverbandes, Michael Lauber, der "Wirtschaftswoche" laut Vorabmeldung vom Sonntag.

Bei manchen Instituten habe die Affäre um den früheren Chef der Deutschen Post, Klaus Zumwinkel, sogar das Geschäft angekurbelt. "Es scheint auch einen gewissen Jetzt-erst-recht-Effekt zu geben", sagte Lauber. So hat die LGT den Angaben zufolge seit Beginn 2007 einen Zugang von rund einer Milliarde Schweizer Franken an Neugeldern verzeichnet.

"Klarer Schnitt"

Am Freitag war im bundesweit ersten Prozess um die Liechtensteiner Steueraffäre ein Immobilienmakler vom Bochumer Landgericht zu einer Geldauflage verurteilt worden.

Liechtenstein möchte vom Ruf als Steueroase wegkommen. "Wir werden hier einen klaren Schnitt machen", kündigte Lauber an. In ein bis zwei Wochen dürften die Verhandlungen mit der EU über ein Betrugsbekämpfungsabkommen abgeschlossen sein. "Dieses Abkommen sieht auch die Möglichkeit eines Doppelbesteuerungsabkommens mit europäischen Ländern vor", sagte der Geschäftsführer des Bankenverbands. (APA/AP)