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Tabakpflanzen eignen sich mit ihrem hohen Wuchs und ihrer Robustheit gegenüber widrigen Umweltbedingungen gut als Minen-Detektoren.

Foto: AP/Ric Feld

Johannesburg - Eine dänische Biotechfirma hat Tabak zum Aufspüren von verborgenen Landminen nutzbar gemacht. Die Wissenschafter der Firma Aresa haben dazu die Pflanzen gentechnisch so verändert, dass sich ihre Blätter rot färben, sobald sie mit Stickstoffdioxid (NO2) in Berührung kommen, das aus vergrabenen Minen in den Boden sickert.

Erfolgreiche Erstversuche

Nach ersten Feldversuchen in Serbien soll der pflanzliche Minendetektor nun auf einer Versuchsfarm in Südafrika getestet werden, wie die Zeitung "Business Day" (Johannesburg) berichtete.

Das Biotech-Unternehmen Aresa aus Kopenhagen hatte vor einigen Jahren bereits eine gentechnisch veränderte Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana) vorgestellt, die sich ebenfalls in der Umgebung von Landminen rot verfärbt. Die Ackerschmalwand sei jedoch für die Entdeckung von Minen wegen ihrer zu geringen Größe ungeeignet, da sie aus der Entfernung nur schwer zu erkennen sei. Der hochwachsende Tabak dagegen gedeihe fast überall.

Nur für humanitäre Nutzung geplant

Bei den Feldversuchen in Südafrika soll bei einer behördlichen Genehmigung die Widerstandsfähigkeit der Pflanze gegen hohe Temperaturen und Dürre getestet werden. Vor der Blüte sollten die Pflanzen dann analysiert und vernichtet werden. Der Detektor-Tabak solle ausschließlich für humanitäre Zwecke eingesetzt werden, eine kommerzielle Nutzung sei ausgeschlossen.

Weltweit gibt es mindestens 80 Länder, in denen nach kriegerischen Auseinandersetzungen Landminen im Erdreich eine Gefahr für die Bevölkerung darstellen. Ihre Beseitigung ist überaus zeit- und kostenintensiv. Detektorpflanzen könnten in Minengebieten über eine Sprühtechnik ausgesät werden, erläuterten die Wissenschaftler. Auf diese Weise lasse sich etwa von einer sicheren Straße aus ein jeweils 50 Meter breiter Streifen bepflanzen und anschließend räumen. (APA/red)