Dublin - Die Iren zeigen EU-Spitzenpolitikern, die sie zu einem zweiten Referendum über den Vertrag von Lissabon überreden wollen, die kalte Schulter. 71 Prozent der Befragten sind einer aktuellen Umfrage gegen eine neuerliche Volksabstimmung über das Reformwerk. Außerdem hat die Ablehnung des Vertrags im Vergleich zum Referendum am 12. Juni noch zugenommen. 62 Prozent der Iren würden den EU-Reformvertrag laut der Umfrage des britischen Instituts Open Europa ablehnen - neun Punkte mehr als bei der Abstimmung vor eineinhalb Monaten.

57 Prozent für ein Nein

Der Studie zufolge sind lediglich 24 Prozent der Iren für ein zweites Referendum über den EU-Reformvertrag. 34 Prozent würden bei diesem für den Vertrag stimmen. 57 Prozent der Befragten, die am Referendum im Juni nicht teilgenommen hatten, gaben an, bei einer allfälligen zweiten Abstimmung mit Nein stimmen zu wollen. Nur 26 Prozent der Nichtteilnehmer sagten, für den Lissabon-Vertrag stimmen zu wollen. Dies entkräftet auch das Argument, dass viele Befürworter des Vertrags beim Referendum daheimgeblieben seien und damit dem Nein-Lager zum Sieg verholfen hätten. (AFP)/(DER STANDARD, Printausgabe, 28.7.2008)