Brüssel - Das Vertrauen von Unternehmern und Verbrauchern in die Wirtschaft der Eurozone ist im Juli so stark zurückgegangen, wie seit sieben Jahren nicht mehr. Der von der EU-Kommission monatlich erhobene Index brach im Juli auf 89,5 Punkte ein, gegenüber 94,8 Punkten im Juni. Dies ist der stärkste Rückgang seit Oktober 2001, als das Vertrauen in die europäische Wirtschaft nach den Terroranschlägen vom 11. September in den USA ebenfalls einbrach, wie die EU-Kommission in Brüssel am Mittwoch mitteilte.

Der EU-Index errechnet sich aus der Wirtschaftsstimmung in den Bereichen Industrie, Dienstleistungen, Verbraucher, Einzelhandel und Baugewerbe. In der gesamten EU ging das Vertrauen im Juli in die eigene Wirtschaft auf 88,7 Punkte zurück nach einem Wert von 94,5 im Vormonat. Auch in Österreich brach das Vertrauen in die Wirtschaft stark ein, allerdings liegt der heimische Wert für Juli mit 94,2 Punkten noch deutlich über dem Durchschnitt der Eurozone und der EU. Im Juni hatte der Vertrauensindex für Österreich noch 99,3 Punkte ausgewiesen, vor einem Jahr waren es noch 115,8 Punkte.

Den größten Vertrauensverlust in die eigene Wirtschaft verzeichneten Italien und Großbritannien (minus 9,6 bzw. minus 7,2 Punkte). Aber auch in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden wurden deutliche Rückgänge registriert, während sich die Wirtschaftsstimmung etwa in Polen, Tschechien und der Slowakei nur geringfügig verschlechterte.

Auch der getrennt erhobene Geschäftsklima-Index der EU-Kommission, der die Stimmung der Unternehmer misst, weist für Juli einen weiteren starken Rückgang auf. Der Index fiel von 0,13 Punkten im Juni auf minus 0,21. (APA)