Chinas Außenministerium hat Vorwürfe aus den USA zurückgewiesen, dass in Pekinger Hotels der Internet-Verkehr von Olympia-Gästen ausspioniert wird. "Die ergriffenen Sicherheitsmaßnahmen übersteigen nicht weltweite konventionelle Regeln", sagte der Sprecher Liu Jianchao am Donnerstag vor der Presse in Peking. "Die Kritik ist ungerechtfertigt. In China wird die Privatsphäre der Menschen in Hotels und öffentlichen Orten geschützt."

Der Sprecher reagierte auf Beschuldigungen des republikanischen US-Senator Sam Brownback. Nach dessen Angaben sind Hotels aufgefordert worden, Spionage-Programme in ihren Netzwerken zu installieren, um "über jeden einzelnen Besucher in den Hotels Informationen zu sammeln", hatte Brownback in Washington gesagt. Der chinesische Geheimdienst ziele dabei auf "Journalisten, Familien der Athleten, Menschenrechtsaktivisten und andere Besucher".

Der chinesische Sprecher sah dahinter aber vielmehr "Vorurteile", die aufgegeben werden müssten. China solle nicht ungerechtfertigt angegriffen und die Öffentlichkeit nicht in die Irre geführt werden, sagte Liu Jianchao. Mehrere Pekinger Hotels, darunter auch das berühmte Peking Hotel, in dem das Internationale Olympische Komitee (IOC) absteigt, bestritten auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa ausdrücklich, dass sie Überwachungssoftware installieren mussten. Auch das Holiday Inn Lido oder ein Manager des St. Regis-Hotels dementierten. (APA/dpa)