Wien - Arbeiterkammer-Präsident Herbert Tumpel warnt anlässlich der Präsentation der Arbeitsmarktdaten vor einer Konjunkturabschwächung: "Die wirtschaftliche Entwicklung in Österreich wird im nächsten Jahr von einer Wachstumsschwäche gezeichnet sein", so Tumpel in einer Aussendung. Der durch hohe Preise sinkende Inlandskonsum dämpfe die Nachfrage und wirke negativ auf den Arbeitsmarkt. Er erneuerte die Forderungen der AK zur Bekämpfung der Preissteigerung.

"Es ist erfreulich, dass die Zahl der Arbeit Suchenden auch im Juli zurückgegangen ist, aber man darf den Tag nicht vor dem Abend loben", meinte der AK-Präsident und forderte rechtzeitige Gegenmaßnahmen gegen einen Konjunkturabschwung. In punkto Arbeitslosigkeit liege man außerdem immer noch über den Zahlen von 2000, wenn die registrierten Arbeitslosen und die in Schulungsmaßnahmen des Arbeitsmarktservice befindlichen Personen zusammengezählt würden.

Der Rückgang gegenüber dem Vormonat habe sich mit minus 6,4 Prozent deutlich verlangsamt, so Tumpel. Keine Verbesserung hab es allerdings bei der Gruppe der über 50-Jährigen gegeben. Besorgt zeigt sich der AK Präsident auch über den immer schwächer werdenden Rückgang bei den Jugendlichen. Tumpel fordert, dass diesen Altersgruppen "mehr Aufmerksamkeit und Hilfe durch die Arbeitsmarktpolitik gewidmet wird. Die Beschäftigungspakete der Sozialpartner für Jugendliche und Ältere müssen umgesetzt werden."

Tumpel forderte erneut eine kräftige Lohnsteuersenkung und eine Bekämpfung der Teuerung, wobei er Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (ÖVP) gefordert sieht. Zur Dämpfung der Preise fordert er auch eine Mehrwertsteuersenkung auf Lebensmittel um fünf Prozentpunkte als Sofortmaßnahme. (APA)