Filesharing bereitet Film- und Musikindustrie zwar arges Kopfzerbrechen, die US-Regulierungsbehörde FCC hat nun jedoch entschieden, dass eine Störung der Protokolle zur Datenübertragung auf Filesharing-Plattformen nicht der richtige Weg ist. Der größte Internetanbieter der USA, Comcast, versucht seit vergangenem Jahr den Datentausch gezielt zu stören.

Praxis bis Jahresende einstellen

Comcast hatte zunächst auf Beschwerde von Bürgerrechtlern abgestritten, die Filesharing-Protokolle zu stören. Die FCC hatte jedoch das Gegenteil beweisen können. Demnach wurden bis zu zwei Drittel der P2P-Verbindungen sabotiert, heißt es von der Behörde. Da diese Störung diskriminierend und wettbewerbsbehindernd sei, muss Comcast die Praxis nun bis Jahresende einstellen und der FCC neue Pläne zum Netzwerkmanagement vorlegen.

Heimliches Öffnen von Briefen

Comcast bietet selbst Videos zum kostenpflichtigen Download an und hatte sein Angebot durch BitTorrent-Clients bedroht gesehen. Die Störung des Datenverkehrs durch Deep Packet Inspection oder RST-Injection seien laut dem Experten David Reed vom MIT jedoch keine akzeptablen Methoden. Die FCC verglich Comcasts Vorgehen mit dem heimlichen Öffnen von Briefen, um nach den Inhalten zu beurteilen ob sie zugestellt werden sollten.

Ob Comcast gegen die Entscheidung der FCC, die in der Branche mit gemischten Gefühlen aufgenommen wurde, rechtlich vorgehen will, ist noch nicht bekannt. (red)