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Der bulgarische Parlamentsausschuss empfahl das Familiengesetz zugunsten homoseuxeller Paare abzuändern.

Foto: EPA / LUCAS DOLEGA

Sofia - Der bulgarische Parlamentsausschuss empfahl letzten Monat, das Familiengesetz so abzuändern, dass auch Lebensgemeinschaften homosexueller Paare erlaubt werden.

Schwule und Lesben wurden im vergangenen Juni aufgrund der ersten "Gay Pride"-Parade in Sofia Ziel von Attacken aus der rechtsradikalen Szene. NationalistInnen störten den friedlichen Umzug mit Feuerwerkskörpern, Steinen und Flaschen. Auch nationalistische Partein im Parlament sprachen sich gegen die Parade aus.

Studie

Eine Studie der heimischen Schwulen- und Lesben-Organisation "Gemini" hat gezeigt, dass Intoleranz in Bulgarien schon in der Schule beginnt: Beinahe ein Drittel der SchülerInnen in der Oberstufe lehnt es ab, mit homosexuellen MitschülerInnen in einem Raum zu sitzen. Rund 15 Prozent der SchülerInnen wollen keine homosexuellen FreundInnen haben.

Nicht sehr viel toleranter zeigen sich die im Parlament vertretenen nationalistischen Parteien. Die "Gay Pride"-Parade wurde als "Provokation gegen die Gesellschaft" veruteilt. Kein Verständnis gibt es auch von der christlich-orthodoxe Kirche und dem Oberhaupt der Muslime, beide forderten ein Verbot für die Gay- Parade.

"Kampf gegen die Verbreitung von Homosexualität"

Bojan Rassate, Chef der rechtsextremen Nationalen Union (BNS), meinte, dass Schwule und Lesbe kleine Kinder zwingen, sich wie das andere Geschlecht zu kleiden und zu benehmen. Von BNS-AktivistInnen wurde ein Verzeichnis von Homosexuellen aus Politik, Wirtschaft, Kunst, Kultur und Sport angelegt. Dieses Verzeichnis soll dem "Kampf gegen die Verbreitung von Homosexualität und sexuellem Kindesmissbrauch" dienen. (red)