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Auf dem Foto vom 6. August ist ein abgebranntes Regenwaldstück in Riau zu sehen. Wenige Tage zuvor hatte ein Behördenvertreter bekannt gegeben, dass auf Sumatra mehr als 500 Brandherde gesichtet worden seien.

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Pekanbaru/Sumatra – Der Gouverneur der indonesischen Provinz Riau auf Sumatra, Wan Abu Bakar, will die Urwaldzer­störung für Palmöl-Plantagen stoppen, berichtet die Umweltschutzorganisation in einer Aussendung Donnerstag Abend. Wan Abu Bakar habe ein entsprechendes Moratorium im Rahmen einer Klimakonferenz in der Provinzhauptstadt Pekanbaru angekündigt. Über dessen genauen Inhalt wurde bislang nichts bekannt.

"Das ist ein Riesenerfolg für uns in Indonesien", freute sich Greenpeace-Sprecher Jurrien Westerhof, der noch im Herbst vergangenen Jahres an mehreren Aktionen gegen den Urwald-Kahlschlag in Riau beteiligt war. Die Abholzung der indonesischen Wälder, die zumeist von der Errichtung von Palmöl-Plantagen begleitet wird, ist für vier Prozent des gesamten Treibhausgas-Aufkommens auf unserem Planeten verantwort­lich, so Greenpeace. Damit stehe Indonesien aufgrund seiner massiven Waldrodungen weltweit bereits an dritter Stelle bei sämtlichen CO2-Emissionen.

Zerstörter Boden

Allein die Provinz Riau beherbergt rund ein Viertel aller indonesischen Palmöl-Plantagen, und noch immer liegen Pläne vor, die Plantagenflächen um weitere zweihundert Prozent zu erweitern. Doch gerade dort wachsen die Wälder üblicherweise auf Torfböden, in denen enorme Mengen an CO2 gespeichert werden. Die Abholzungen erfolgen jedoch zumeist durch Brandrodungen, welche die Böden völlig zerstören und die Bevölkerung, die seit Jahrtausenden von den Wäldern gelebt hat, in die Slums der nächsten Städte vertreiben.

"Diese heutige Entscheidung für ein Moratorium ist richtungsweisend für ganz Indonesien. Wir hoffen, dass nun auch die Regierung in Jakarta dem Beispiel Riaus folgt und endlich für das gesamte Land ein Moratorium gegen die Urwald-Abholzung beschließt", sagt Westerhof. "Für viele Inseln ist es ohnedies bereits zu spät, aber auf Papua und Kalimantan gibt es noch intakte Urwälder, die ebenfalls von geplanten Kahlschlägen bedroht sind", so der Greenpeace-Aktivist. (red)