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Foto: APA/Hochmuth

Wien - Am Mittwoch wurde der große Muschelbrunnen im Garten des Wiener Schlosses Belvedere nach seiner Sanierung wieder in Betrieb genommen, nachdem die historische Anlage 15 Jahre lang trocken lag. Der Muschelbrunnen wird nun täglich von 10.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 17.00 Uhr in Betrieb sein - eingeschränkt, um die Durchnässung der Figuren und Gesamtanlage zu verhindern.

"In der Barockzeit waren die Brunnen nie ständig im Betrieb", erklärte Burghauptmann Wolfgang Beer am Mittwoch. Deshalb sei die Belastung geringer gewesen. Auch habe der Wasserverlust keine allzu große Rolle gespielt. Im 21. Jahrhundert ist dies anders, weshalb die zwölf Becken des Barockgartens, die seit 1994 außer Betrieb waren, abgedichtet und überdies die desolaten Figurengruppen und Beckeneinfassungen restauriert werden mussten. Ursprünglich waren die Brunnen mittels "Lehmschlag" versiegelt, fein gestampftem Lehm, der elastisch blieb, solange er feucht gehalten wurde. Nun setzt man auf Dichtbeton. Im Brunnen fließt kein Trinkwasser.

Die Restaurierung ist Teil der Arbeiten an den zwölf Brunnen des Barockensembles, die im Oktober 2005 aufgenommen wurden. Die neun kleineren Brunnen wurden bereits 2007 wieder aktiviert. Ausständig sind noch der zentrale, baufällige Kaskadenbrunnen des Areals, der bis 2009 folgen wird, und das 4.000 Quadratmeter große Becken hinter dem Oberen Belvedere, welches 2010 den Abschluss der Arbeiten bilden soll. Netto werden 7,87 Mio. Euro in die Restaurierungsmaßnahmen investiert. Der Belvederegarten wurde ab 1700 nach Plänen von Dominique Girard als Park des Sommerpalais von Prinz Eugen von Savoyen errichtet, die Fertigstellung mitsamt der wasserbaulichen Anlagen erfolgte im Jahr 1725. (APA)