Wirtschaftsforscher Bernhard Felderer hat neuerlich
vor teuren Wahlzuckerln gewarnt. Die Ausgaben für Wahlversprechen
würden die angestrebte Steuerreform in der Höhe von etwa drei
Milliarden Euro gefährden, sagte der Chef des Instituts für Höhere
Studien (IHS) im Ö1-Morgenjournal am Donnerstag. Derzeit liegen die
Vorschläge der Parteien zwischen vier und fünf Milliarden Euro.
Jede zusätzliche, nicht in der Steuerreform unterzubringende
Ausgabe führe zu einer Verminderung des Volumens der Steuerreform,
weil man eben nicht beides machen könne, "nämlich die Steuern senken
und die Ausgaben erhöhen."
Die Situation vor der Nationalratswahl im
September sei darüber hinaus noch brisanter als sonst, "weil wir eine
Steuerreform planen, für die wir bisher nicht vorgesorgt haben". "Wir
müssen schauen, dass wir die Steuerreform prioritär vor allen anderen
Anliegen durchbringen", so der Wirtschaftsforscher. Auf die Frage,
wer das dann alles zahlt, antwortet Felderer: "Letzten Endes zahlt
alles der Steuerzahler." (APA)