Was mit einem Obstkorb zur freien Entnahme beginnt, kann in Diskriminierung enden - die Frage nach den Grenzen der Einmischung von Firmen in Gesundheitsfragen ist berechtigt

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Dort planen - einer Umfrage der Beratungsfirma Hewitt zufolge - rund 60 Prozent der Unternehmer Incentive-Programme für das Einhalten gesunder Lebensführung. Schon jetzt haben 46 Prozent der US-Firmen Wellnesspläne für ihre Belegschaften, deren Befolgung mit Cash-Prämien und/oder Unterstützung bei diversen Versicherungsleistungen verbunden ist. Das hat Watson Wyatt erhoben, und gerechnet wird damit, dass es bis nächstes Jahr schon 70 Prozent sein könnten.

Berechtigte Fragen

Schafft das ein humanes Arbeitsumfeld, weil alle viel mehr Sport und Yoga machen, (auch zu Hause) nicht rauchen und ihren Body-Mass-Index der Firmenvorschrift anpassen? Oder schafft das ein feindliches Klima, weil Nichtbefolgen der segensreichen Wellnesspläne in der Firma nicht bloß monetäre Nachteile bringt, sondern die berechtigte Angst um den Job schürt?

Zeit für Belegschaften, Betriebsräte und Personalentwickler in den heimischen Unternehmen, eine breite und offene Diskussion darüber zu starten: Wie weit soll sich die Firma ins Private, in die Lebensführung einmischen? Wann beginnt Diskriminierung? (Karin Bauer, DER STANDARD, Printausgabe, 23./24.8.2008)