Wien - Tief erschüttert haben heute, Montag, zwei weitere Weggefährten von Hansi Lang auf dessen Ableben am gestrigen Sonntagabend reagiert. "Wir haben einen großen Musiker der österreichischen Popszene verloren", so Opus-Gitarrist Ewald Pfleger in einem Schreiben an die APA. Mit Lang habe er einen "sehr lieben Kollegen und Freund" verloren, "der bei unseren Begegnungen immer sehr offen und umgänglich viel Interesse an unserer Band gezeigt hat". Betroffen zeigte auch sich Peter Cornelius im Telefonat mit der APA. Er habe Hansi Lang erst im Juni beim Gartenfest von Produzent Thomas Rabitsch getroffen, "da kam er mir sehr stark und gefestigt vor.". ORF 2 zeigt heute Abend einen Nachruf im "Kulturmontag" (ab 22.30 Uhr).

Lang sein ein "grandioser Sänger, der sein Herz dem Publikum geöffnet hat wie kaum ein anderer", schreibt Pfleger weiter, "er hinterlässt sicherlich eine große Lücke in unserer Musiklandschaft." Man habe gestern Nachmittag die Nachricht über den Schlaganfall Langs "sehr bestürzt" vernommen "und ein paar Stunden später von seinem Tod gehört". Für Cornelius ist Langs Tod "so sinnlos". Durch sein "Problem mit den Drogen" habe es Lang nicht leicht gehabt: "Wie sehr er sich sehr früh die Gesundheit ruiniert hat, wird niemand jetzt beurteilen können. Ich bin sehr bedrückt", so der Austropop-Sänger. "Was hat das alles für einen Sinn gehabt, die ganze Qual, die er auf sich nehmen musste?"

Rein künstlerisch seien die frühen Platten von Hansi Lang "das Beste" gewesen, "was hier produziert wurde", sagte Cornelius. Vor allem der Titel "Ich spiele Leben" sei von einer "ganz intensiven Eigenart" gewesen, die nicht kompatibel für große Massen sein konnte. Der Sänger empfand Lang stets als "unösterreichisch. Er hat Popmusik auf eine andere Art und Weise gemacht." Hansi Lang sei "im falschen Land" auf die Welt gekommen, in England oder Amerika hätte er es nach Cornelius' Überzeugung weit gebracht - "wenn er sich durchgesetzt hätte". Er habe Lang lange gekannt und sei mit ihm "in vielerlei Hinsicht in Übereinstimmung" gewesen, so Cornelius, "auch im Genre". (APA)