Róisín Murphy in Aktion.

Foto: Standard/Christian Fischer

Róisín Murphy zieht natürlich. Und wer die ehemalige Sängerin der britischen Band Moloko einmal live gesehen hat, weiß, dass ihr infizierender Dancefloor-Pop live von einer hinreißenden Entertainerin in Fummel und Latex mit gut Mehrwert ausgestattet wird. Róisín Murphy ist der Hauptact des kommenden Sonntag in der Wiener Arena veranstalteten eintägigen Festivals Arenapalooza, das sich namensgebungstechnisch also an Lollapalooza, der Mutter des US-amerikanischen Festivalzirkus der 90er-Jahre, anlehnt. Weiters im Programm: die heimische Soul-, Funk- und Dancefloor-Heldin Madita, der schon ein wenig inflationär die Fantasien pubertierender Düstermänner bediendende Frontmann der Sneaker Pimps, Chris Corner alias I Am X, sowie die - apropos Pubertät - Teenagers. Diese nicht nur selbstbe-nannten, sondern tatsächlichen Kaulquappen reiten das alte Pferdchen der sexuellen Provokation insofern, als sie auf unverblümt schweinische Texte, denen - obwohl sie ziemlich tief sind - ein wenig Tiefgang fehlt, besonderes Augenmerk legen, wie man so schön sagt. Der Rest ist mäßig orgineller, rotziger Gitarrenrock. Nachdem der Bandname aber nicht nur selbstreferenziell gewählt ist, sondern damit auch die primäre Zielgruppe beschrieben scheint, kann man davon ausgehen, dass sich das auswächst. Weil die früh ins Bettchen müssen, beginnen sie das Festival. Um 18 Uhr geht's schon los. (flu, DER STANDARD - Printausgabe, 27. August 2008)