"Obamamania" hin oder her: Die deutschen
Internet-Nutzer geben dem demokratischen
US-Präsidentschaftskandidaten eher schlechte Noten. Wie eine
Untersuchung von tausenden Blogs, Foren und Nachrichtenseiten durch
die Agentur "Ethority" ergab, hat Barack Obama zwar mit 78,5 Prozent
aller Internet-Beiträge seine Nase weit vor dem republikanischen
Kandidaten John McCain. Untersucht man die Beiträge jedoch nach ihrem
Inhalt, schneiden beide Kandidaten schlecht ab. Obama bekommt im
Schnitt die Note -0,01, McCain liegt bei -0,02.

McCain vs Obama

Die im Juni und Juli an insgesamt 90.000 Internet-Beiträgen
durchgeführte Untersuchung zeigt, dass die einseitige Aufregung um
Obama ein ausländisches Phänomen ist. So liegt der Demokrat auch bei
spanischsprachigen Beiträgen mit 64,7 Prozent deutlich vor seinem
republikanischen Mitbewerber. Bei englischsprachigen
Internetbeiträgen ist das Verhältnis zwischen McCain und Obama
dageben mit 45,6 zu 54,4 Prozent beinahe ausgewogen. Auch die
Tonalität der Beiträge ist deutlich positiver. Sowohl McCain (0,07)
als auch Obama (0,12) liegen bei den Internet-Nutzern des eigenen
Sprachraums im "grünen" Bereich, während die Werte im
spanischsprachigen Internet mit -0,01 (Obama) bzw. -0,02 (McCain)
leicht "rot" sind.

Keine Imagekorrektur

Fazit: Über Obama wird im Ausland zwar viel geschrieben, seine
Strahlkraft konnte das unter US-Präsident George W. Bush ziemlich
ramponierte Ansehen der Vereinigten Staaten bisher aber nicht
verbessern. Dies zeigt sich unter anderem bei einer Untersuchung von
Internet-Beiträgen zum Thema Sicherheitspolitik. Obwohl Obama mit
seiner vehementen Ablehnung des Irak-Kriegs unter den Europäern
eigentlich punkten sollte, steigt er in deutschsprachigen Blogs
mehrheitlich negativ (-0,05) aus. McCain kommt dort gar nur auf
-0,10. In englischsprachigen Blogs wird die Sicherheitspolitik beider
Kandidaten dagegen deutlich positiv (0,11 für Obama, 0,12 für McCain)
bewertet.(APA)