Wien - Die Grünen werden ihren Wahlkampf mit starkem Fokus auf Jung- und Erstwähler führen. "Dafür machen wir neue Angebote und bringen neue Personen", sagte Vize-Bundessprecherin Eva Glawischnig am Montag bei einer Pressekonferenz zum Auftakt des Jugendwahlkampfs ihrer Partei. Der jüngste Kandidat für den Nationalrat ist diesmal 23 Jahre alt. Inhaltlich setzen die Grünen auf Gratis-Öffis und mehr politische Bildung an Schulen.

Im Forderungskatalog stehen finanzielle Entlastungen beim öffentlichen Verkehr: Kinder, Lehrlinge und Schüler sollen generell gratis fahren, Studenten vom Wohn- zum Studienort. Weiterhin treten die Grünen für die Abschaffung der Studiengebühren und des verpflichtenden Wehrdienstes ein.

Politische Bildung verstärken

Hikmet Arslan, mit 23 Jahren der bisher jüngste Nationalratskandidat der Grünen, betonte bei der Pressekonferenz, dass die politische Bildung an Schulen dringend verbessert werden müsse. "In der Schule bekommt man erst sehr spät Informationen, obwohl man schon mit 16 Jahren wählen darf."

Von den bisher im Parlament vertretenen Jungkandidaten, Silvia Fuhrmann (ÖVP) und Laura Rudas (SPÖ), ist er enttäuscht. "Inhaltlich ist von den beiden fast nichts rübergekommen", so Arslan, der auf Platz vier der Niederösterreichischen Landesliste kandidiert, im Gespräch mit der APA. Kritik übt er an Fuhrmann, die mit ihrem "Wurstsemmel"-Sager einen Generationenkonflikt provoziert habe. "Jugendpolitik heißt nicht, nur die Interessen der Jugendlichen zu vertreten."

Service-Angebote

Wichtig sei es, so Arslan, auf Augenhöhe mit den Jugendlichen zu kommunizieren. Die Grünen täten dies etwa mit ihrer neu gestalteten, am Montag präsentierten Homepage. Auf dieser kann der Besucher gezielt auswählen, welche Themen aus welcher Region angezeigt werden sollen. Das Layout der Seite kann vom User individuell umgestaltet werden, dazu kommen Videos, Bildgalerien und Service-Angebote etwa für Radfahrer.

Neben Arslan treten zwei weitere Jungkandidaten an: der 30-jährige Matthias Köchl als Spitzenkandidat der Kärntner Grünen und die 31-jährige Tanja Windbüchler-Souschill auf Platz 2 der Niederösterreich-Landesliste. Bisher war der jüngste Nationalratsabgeordnete der Grünen der 37-jährige Albert Steinhauser. Glawischnig: "Im Vergleich zum Status quo ist das eine deutliche Verjüngung." (APA)