Sydney - Tausende Koalabären sowie Millionen von Vögeln und Reptilien fallen der zunehmenden Rodung im Nordosten Australiens zum Opfer, wie der WWF berichtet. Mit ihren Berechnungen bezog sich die Naturschutzorganisation auf Angaben der Regierung des Bundesstaats Queensland, wonach zwischen 2005 und 2006 insgesamt 375.000 Hektar Wald- und Buschgebiete zu Feldern umgewidmet worden seien. Umgerechnet auf die Zahl der dort beheimateten Tiere würde das bedeuten, dass mindestens zwei Millionen Säugetiere, darunter 9.000 Koalas, sowie schätzungsweise fünf Millionen Vögel ihre Heimstatt verloren hätten, sagte WWF-Sprecher Nick Heath: "Das ist eine entsetzliche Zahl".

Nach Heaths Angaben fallen vor allem Reptilien wie Eidechsen und Schildkröten der Rodung zum Opfer. Viele von ihnen müssten qualvoll verenden, wenn Bauern mit Hilfe von Brandrodung die abgeholzten Gebiete in Weideland umwandelten. Er wolle sich nicht auf die derzeitige Diskussion von Wissenschaftlern einlassen, ob die vorwiegend in Queensland beheimateten Koalabären tatsächlich schon vom Aussterben bedroht seien oder nicht, fuhr Heath weiter fort. "Alles was ich dazu sage, ist, dass der Tod von 9.000 Koalas nicht hingenommen werden kann. Und wenn sie jetzt noch nicht auf der Liste der bedrohten Tiere stehen, dann wird dies bald der Fall sein, solange wir damit fortfahren, jährlich 9.000 von ihnen zu töten." (APA/red)