Wien - Eisenbahnliebhaber und Münzsammler kommen ab 9. September in Wien auf ihre Rechnung: Die Münze Österreich zeigt die Ausstellung "Die k.k. Eisenbahnen". 150 ausgewählte Exponate erzählen die Anfänge des Reisens auf Schiene in Österreich, beginnend mit der Errichtung der Pferdeeisenbahn Linz-Budweis bis zum Ende der Monarchie.

"Die österreich-ungarische Monarchie war in Europa ein Nachzügler, was den Eisenbahnbau betrifft", erläuterte Kerry Tattersall von der Münze Österreich. Kaiser Franz war skeptisch gegenüber den Dampfloks, sie "würde nur für Unruhe sorgen". Sein Sohn Ferdinand war hingegen ein Eisenbahnfreund, er eröffnete 1837 die erste von Dampfloks befahrene Bahnstrecke zwischen Wien-Floridsdorf und Deutsch-Wagram, Ausgangspunkt für die "Kaiser-Ferdinands-Nordbahn". Ihr folgten die "k.k. Südbahn", die Österreich durch die Streckenführung über den Semmering zum Pionier der Gebirgsbahn machte, und die "Kaiser-Elisabeth-Westbahn".

Spiegel dieser Geschichte sind zahlreiche historische Fotos, Gemälde und Stiche, kaiserlichen Privilegien zum Bahnbau oder Utensilien wie Fahrpläne, Zugtickets oder Schaffneruniformen. Kunstvoll gestaltete Wertpapiere tragen prominente Unterschriften, etwa die von Salomon Rothschild. Besonders acht historische Eisenbahnmodelle sollen Anziehungspunkte für Besucher sein, darunter die Modellbahnen, mit denen der spätere Kaiser Franz Joseph und seine Brüder als Kinder spielten. Kurios ist auch der Brief, in dem Kaiserin Elisabeth bemängelt, wie schlecht ihr Hofsalonwagen auf der Reise Wien-Salzburg beheizt war. Das Schreiben führte prompt zum Bau zweier mit Kohlen beheizten Waggons für den Hofzug.

Nicht zufällig ist die Münze Österreich Initiator für die Ausstellung: Die gezeigten Bahnstrecken sind zugleich Motive der sechsteiligen Reihe von 20-Euro-Silbermünzen, die im Vorjahr mit der Münze "Kaiser-Ferdinands-Nordbahn" begann. Die Münze "Kaiserin-Elisabeth-Westbahn" erscheint am 10. September. (APA)