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Österreich ist bei unseren deutschen Nachbarn nach wie vor gefragt.

Nürnberg - Familien in Deutschland müssen sich bei Urlaubsreisen zunehmend einschränken. Dagegen reisen Singles und ältere Menschen immer mehr. Dies geht aus einer Studie hervor, die das Nürnberger Marktforschungsinstitut GfK am Mittwoch veröffentlicht hat.

"Familien verreisen seltener als bisher", erläuterte der Autor der Studie, Roland Gaßner. Besonders deutlich ist der Rückgang bei Familien mit zwei Kindern: Ihr Marktanteil sank um 8,5 Prozent auf
neun Prozent des Gesamtmarktes. "Familien sind besonders stark von den hohen Energiepreisen betroffen", sagte Gaßner. Auch die Klimadiskussion und das wachsende Umweltbewusstsein könnten eine Rolle spielen.

Dagegen zeigten sich Singles und ältere Menschen ausgesprochen reisefreudig. Der Marktanteil von Single-Reisen stieg um 7,8 Prozent auf 10,7 Prozent. Auf das Konto von älteren Menschen ab 50 Jahren
gehen sogar 42 Prozent aller Reisen, ein Zuwachs um rund 5 Prozent.

Untersucht wurde das Reiseverhalten im ersten Tourismushalbjahr zwischen November 2007 und April 2008. Wachstumstreiber auf dem Tourismusmarkt waren nach GfK-Erkenntnissen dabei die Auslandsreisen. 19,8 Millionen Reisen führten in andere Länder, das waren 500.000 mehr als ein Jahr zuvor. Profitieren konnten in erster Linie die klassischen Wintersportregionen in Österreich, Frankreich und der Schweiz. Gefragt waren vor allem Kurztrips.

Anders sah es bei den Inlandsreisen aus: Hier entwickelten sich vor allem längere Aufenthalte ab fünf Tagen positiv. Die Gesamtzahl der Inlandsreisen stieg um 200.000 auf 24,1 Millionen. Große Gewinner
waren die Regionen an der Nord- und Ostsee. Zunehmend gespart wird im Urlaub allerdings an Mietwagen und zusätzlichen Ausflügen.

Insgesamt fuhren in dem untersuchten Zeitraum nach GfK-Angaben 38 Prozent der deutschen Haushalte in Urlaub; das entspreche 13,4 Millionen Haushalten und damit 0,7 Prozent mehr als im

Vorjahreszeitraum. 43,9 Millionen Reisen wurden unternommen, ein Plus von 1,5 Prozent. Die Ausgaben für Reisen stiegen um 0,9 Prozent auf 22,1 Mrd. Euro. (APA/dpa)