Bevor ich das Auto übernehmen durfte, wurde der Wurm (gemeint ist der Sohn von derStandard-Kinderwagen-Kolumnist Leo Szemeliker, Anm. d. Red.) damit transportiert, und ich war aufrichtig dankbar, dass dies ohne jegliche Rückstände auf dem schönem Leder geschah. Besonders dankbar war ich aber Jaguar.

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Für diesen Jaguar. Endlich wieder ein richtiger Jaguar. Lust und Luxus, Protz und Power. Ja, das darf, das soll kosten. Über die 54.000 Euro für das Einstiegsmodell reden wir hier nicht, wenn man es ernst und ehrlich meint, ist man knapp an den 100.000 Euro dran.

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Nichts Diesel, nichts sechs Zylinder, ernsthaft heißt: V8 mit Kompressor, 4,2 Liter Hubraum, 416 PS. Ist ja auch ein großes Auto, das verträgt schon einen ordentlichen Antrieb.

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Das schöne am neuen XF ist das Elitäre. Ordentlich Leistung und ordentlich Kosten, hier wird wieder eine Zielgruppe angesprochen, die viele Jahre, eigentlich Jahrzehnte so typisch für Jaguar war und die letztendlich die Marke auch ausgemacht hat.

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Wir fuhren also das schwere Gerät (es gäbe auch Varianten mit 207, 238 oder 298 PS), und ich verstand in der Sekunde, warum der Wurm in dieser Limousine das Raunzen und Weinen einstellte. Erstens merkte er, dass der Papa hinter dem Lenkrad glücklich war.

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Zweitens ist auf dem Polster der automobilen Leidenschaft gut ruhen. Mehr Kraft ist weniger Aufregung, nämlich jene der unangenehmen Sorte.

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Sonst sind wir hier ja von Luxus umgeben. Das ist am besten beim Einschalten der Klimaanlage zu erkennen. Die sonst komplett verdeckten Lüftungsdüsen schälen sich majestätisch aus dem Armaturenbrett heraus.

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Und abdrehen: Die Düsen verschwinden nicht bloß, sie ziehen sich zurück.

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Insgesamt ist der Jaguar XF unglaublich stimmig, seit langer Zeit eben ein echter Jaguar, noch vor indischer Einflussnahme. Da fühlt man sich als sportlich Ambitionierter Sir, gerne auch als Lady, und wenn der Wurm will, drehen wir gerne eine Extrarunde mit ihm.

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Zur Not gibt es 440 Watt in Stereo. (Michael Völker, AUTOMOBIL, 12.09.2008)

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Jaguar

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ZWEITE MEINUNG

Der Wurm ist mit dem viertürigen Super-Coupé mitgefahren, als er drei Wochen alt war. Beim Beschleunigen hat er ziem-liche Augen gemacht. Seine Mutter auch, also habe ich es gleich wieder gelassen. Ich war aber auch allein im Kamptal mit dem schönen Gerät. Wow.

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Liegt gut, klingt gut, sieht sensationell aus (als ich ihn das erste Mal auf einer Automesse gesehen habe, war ich nicht so überzeugt vom neuen Design, aber auf der Straße wirkt er ganz anders, nämlich besser). Heutzutage ist es natürlich höchst bedenklich, derartig gut motorisierte Autos gut zu finden. Mit einem Ausdruck höchsten Bedenkens tue ich es trotzdem. (Leo Szemeliker, AUTOMOBIL, 12.09.2008)

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