Bild nicht mehr verfügbar.

Richard Wright erlag seinem Krebsleiden.

Foto: AP

Bild nicht mehr verfügbar.

V.l.n.r.: Roger Waters, Nick Mason, Syd Barrett und Richard Wright in jungen Jahren.

Foto: AP

London - In seiner Band stand er zwar immer nur in der zweiten Reihe. Der voluminöse, der schwelgerische wie grüblerische, der pathetisch aufgeladene, später als "Dinosaurier-Rock" verhöhnte Sound verdankt sich allerdings zu einem entschiedenen Anteil ihm.

Rick Wright war Keyboarder der 1967 mit dem epochalen Album "The Piper At The Gates Of Dawn" zu Weltruhm gelangten Londoner Band Pink Floyd. Hauptcharakteristikum: anfangs enorm lauter, verzerrter, experimenteller wie improvisierter Rock auf einer vom Mutterplaneten Elvis Presley weit entfernten Raumstation in den drogengeschwängerten Nebeln des Orion. Er gilt bis heute mit später gefälligeren und die 70er-Jahre prägenden und kanonisierenden Arbeiten wie "The Dark Side Of The Moon" (1973) oder "Wish You Were Here" (1975) als Essenz einer Musikszene, die sich im Wettstreit um Anerkennung bei den gebildeten Ständen immer auch um einen künstlerischen Anspruch bemühte.

Symphonischer Breitwandrock, verminderte Septakkorde, Akkordprogressionen und psychedelische Freilandhaltung, gemildert mit lebensmüder Lyrik: Pink Floyd gehörten mit edel-depressiven Schwelgereien und milden, bisweilen ins Atonal-Expressive, Freejazzige gehenden Alben wie dem von Rick Wright zentral gestalteten 23-minütigen Opus magnum "Echoes" vom 71er-Album "Meddle" zu den Innovatoren.

Rick Wright, der Mann im Hintergrund, sah von dort aus mit Pink Floyd bis zum Album "The Division Bell" (1994) und einigen unspektakulären Soloarbeiten und zuletzt auf Tour in der Band des Pink-Floyd-Gitarristen David Gilmour 2006, dass alles gut war. Am Montag starb er nach einer Krebserkrankung 65-jährig in London. (Christian Schachinger/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17. 9. 2008)