"Schubertiaden", also Aufführungen der Werke des Wiener Komponisten Franz Schubert, gab es schon zu dessen Lebzeiten. Damals spielten sich die geselligen Abende in Privatwohnungen oder Kaffeehäusern ab, erst im 20. Jahrhundert entstanden erste Musikfestivals, die dem früh verstorbenen Tonschöpfer gewidmet sind. Die wichtigste Schubertiade geht wohl in Hohenems über die Bühne, seit letztem Jahr hat aber auch Bad Gastein einen fixen Platz auf der musikalischen Landkarte. Am Donnerstag startet die zweite dortige Schubertiade, die an die enge Verbindung Schuberts zum Kurort erinnert.

Im Frühjahr 1825 ging der gesundheitlich angeschlagene Komponist mit seinem Wiener Sängerfreund Johann Michael Vogl auf eine ausgedehnte Reise: Fast ein halbes Jahr verbrachten die beiden in Oberösterreich und Salzburg, was sich im künstlerischen Schaffen Schuberts niederschlagen sollte - in Bad Gastein komponierte er etliche Lieder sowie eine Klaviersonate und arbeitete an der "Großen C-Dur-Sinfonie". Historisches vermittelt die Auftakt-Wanderung: "Auf den Spuren Franz Schuberts". Am Freitag geben Bariton Wolfgang Holzmair und Pianist Russell Ryan den Liederzyklus "Die schöne Müllerin". Pianistin Susanna Artzt zeigt mit "Klavier Recital" am Samstag, dass sie sich nicht nur in der zeitgenössischen Moderne wohlfühlt. Die Sonntagsmatinee mit dem Jess Trio Wien beschließt das Festival. (dog/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17. 9. 2008)