Feldkirch will wieder eine Kongressstadt werden. Berliner bauen das neue Montforthaus in der Altstadt

Foto: Hascher/Jehle

Feldkirch - "Ein Haus mit Erlebnischarakter an exklusiver Lage mitten in der Altstadt", schwärmt Bürgermeister Wilfried Berchtold vom Siegerprojekt für das neue Montforthaus. Mit der anschließenden Frage: "Welche Kleinstadt hat das schon?", stellt Berchtold auch klar, dass man mit diesem Alleinstellungsmerkmal die Kongressszene der Bodenseeregion beleben möchte. 1975 war Feldkirch mit dem Bau des Montforthauses Trendsetter, in den letzten Jahren war man aber nicht mehr konkurrenzfähig.

Das neue Haus soll mehr können, als Raum für Kongresse und Veranstaltungen zu bieten, sagt Architekt Thomas Kramps vom Berliner Büro Hascher und Jehle.

Fließende Übergänge

Fließende Übergänge zwischen Gebäude und Altstadtgässchen, Plätzen, Park und Burg verbinden Mittelalter und neue Architektur. Runde Formen, Ausblicke und Einblicke sollen Offenheit zeigen. "Uns hat an diesem Wettbewerb die Verbindung von alt und neu gereizt", begründet Kramps das Engagement in der Provinz. Erfahrungen mit Kleinstadt-Aufträgen und intensiver Bürgerbeteiligung, wie sie in Vorarlberg üblich ist, habe man keine, räumt Kramps ein und stellt auch gleich klar, wo die Architekten nicht zu Kompromissen bereit sind: "Größer darf das Haus auf keinen Fall werden."

Diskussionsbereit sei man aber bei der Materialität. Ob ein Projekt "zerredet" werde, hänge, sagt Kramps, ganz von den Auftraggebern ab. Überzeugte Auftraggeber könnten auch Bürger und Anrainer überzeugen.

Knappe 30 Millionen Euro wollen die Feldkircher investieren, Baubeginn soll 2010 sein. (Jutta Berger, Der Standard Print-Ausgabe, 17.09.2008)