HOANZL

Gehen löst keine Probleme, provoziert allerdings eine andere Geschwindigkeit, andere Widersprüche, einen anderen Blick auf Individuen im Verhältnis zur Architektur, zum Raum. Die Filmemacher Thomas Baumann, Martin Kaltner haben das Gehen seit Anfang der 90er zum Genre gemacht, GEHFILME. Oder auch zum Imperativ, wie einer ihrer Titel heißt: GEH! Was auch bedeuten könnte, sich nicht anzustellen – im wörtlichen wie übertragenen Sinn. Theorie haben sie sich von den psychographischen Stadtwanderungen der Situationisten ausgeborgt. Die Kamera scheint wenig an Befindlichkeit interessiert, die sich von der Haltung der Gehenden ablesen ließe. Bei Baumann und Kaltner geht es eher darum, zu Orten vorzudringen, die für Spaziergänger nicht vorgesehen sind oder aber ausgelatschten Pfaden, eine neue Perspektive abzuringen. (Annett Busch)

Regie: Thomas Baumann, Martin Kaltner

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