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Individuelle Fangraten sollen Fischpopulationen helfen. Das Archivbild zeigt in Brasilien beschlagnahmte Pirarucus-Fische, nachdem sie illegal gefangen worden waren.

Foto: REUTERS/Antonio Menezes-A Critica

Washington - Den drohenden Kollaps vieler Fischbestände wollen Forscher mit einem neuen Plan verhindern: Jeder einzelne Fischer soll individuelle Fangraten erhalten. Bisher bekamen diese speziellen zugesicherten Raten zum Beispiel ganze Länder. Das könne die Gefahr der Überfischung der Meere halbieren, schreiben die Forscher um Christopher Costello von der University of California im US-Journal "Science" (Bd. 321, S. 1678).

Aufgrund des einerseits starken Wettbewerbs auf dem Fischmarkt und der andererseits sehr hohen Treibstoffpreise, fangen viele Fischer mehr als sie dürfen, um ihr Einkommen zu sichern. Nach Angaben der Umweltorganisation WWF (World Wide Fund for Nature) wird sogar rund ein Drittel des weltweiten Fischfangs illegal aus dem Meer gezogen. Experten befürchten daher schon seit vielen Jahren, dass sich die Bestände irgendwann nicht mehr erholen können.

Individuelle Fangraten

Um dies zu verhindern, raten die Wissenschafter zu individuellen Fangraten anstelle bisheriger industrieweiter Fangquoten. Das sichere den Fischern ihr Geschäft und appelliere gleichzeitig an ihr Verantwortungsbewusstsein, schreiben die Wissenschafter. Die Garantie bestimmter Fangraten ermutige die Fischer, noch genügend Tiere im Meer zu lassen, damit die Population erhalten bleibe. Es gebe bereits zuverlässige Zahlen, die den Erfolg dieses Vorgehens bestätigten.

Costello und sein Team haben für die Untersuchung die Daten von über 11.000 Fischern von 1950 bis 2003 ausgewertet. Dabei stellte sich heraus, dass die Fischereizonen der Fischer die bereits unter den Bedingungen der zugesicherten, individuellen Fangraten arbeiteten, in wesentlich besserer Verfassung waren, als die der anderen Fischer. Je länger ein Fischer bereits mit den individuellen Fangraten arbeitete, umso geringer war auch der Verlust der jeweiligen Fischpopulation. (APA/dpa)