Schwarz-weißes Frühwerk: Schlingensiefs "Menu total"

Foto: Filmgalerie 451

Seine allerersten Filme stammen aus den späten 1960er-Jahren und tragen instruktive Titel wie Mein 1. Film, Erdkundeunterricht oder Wer tötet, kommt ins Kittchen. Immer noch lange bevor der deutsche Filmemacher und Aktionskünstler Christoph Schlingensief dann zur Produktion von multimedialen Werken wie zuletzt Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir überging, entstand beispielsweise Menu total (1985/86), der nunmehr ins Wiener Stadtkino kommt.

Es handelt sich dabei um relativ physische Auseinandersetzungen innerhalb eines Familienkörpers, den deutsche Geschichte prägt (Arbeitstitel: "Meat, Your Parents" ). Dietrich Kuhlbrodt, der neben Alfred Edel oder Helge Schneider mitwirkte, schrieb später: "Die Vätergeneration wird in diesem Film restlos bewältigt, zwar unakademisch, aber frontal."

Schwestern & verwaiste Wesen

Die französische Schauspielerin Sandrine Bonnaire stellt in Elle s'appelle Sabine ihre Schwester vor. Zugleich erzählt der Dokumentarfilm auf ganz offene Weise von Sabines folgenschwerer psychischer Erkrankung und berührt damit Problematiken, welche den individuellen Fall bei weitem übersteigen.

Außerdem neu: die versponnene US-Komödie Penelope (Regie: Mark Palansky), in welcher Christina Ricci einen Mann finden muss, der sie samt Schweinchennase aufrichtig liebt; der jüngste Pixar-Animationsfilm Wall-E von Andrew Stanton, in dem es um einen einsamen Roboter geht, und Der Baader-Meinhof-Komplex, ein Stück jüngerer Vergangenheit, wie sie Bernd Eichinger sieht. (irr / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 25.9.2008)