Bild nicht mehr verfügbar.

Sat.1- Flop, ORF-Hoffnung: "Anna und die Liebe".

Foto: Getty Images

Wien - Am Tag nach der Wahl geht es beim Publikumsrat Montag am Küniglberg schon wieder um Freundschaft und Liebe: Mit alten Folgen der US-Serie "Friends" bestückt der ORF derzeit werktags das Programm um 19.30 Uhr auf ORF 1 und schaffte damit zuletzt magere drei Prozent Marktanteil. "Inakzeptabel", als Ersatz für die "ZiB 1", findet das Andreas Kratschmar, der Vorsitzende des Programmausschusses im Publikumsrat. Die Durchschaltung kippte Generaldirektor Alexander Wrabetz 2007.

"Mit 'Friends' sind wir eingefahren", gibt Programmdirektor Wolfgang Lorenz zu. Ab Mittwoch folge "Mein cooler Onkel Charlie" - wieder US-Serie und alt. Der Vorabend bleibt Baustelle.

"Anna und die Liebe" soll früher laufen

"Anna und die Liebe", floppt auf Sat.1, im öffentlich-rechtlichen ORF ist die Telenovela Hoffnungsträger. Wrabetz will die Serie eine halbe Stunde früher, nämlich um 18.30 Uhr ansetzen, ist aber als Koproduzent an Sat.1 gebunden. Der Sender überlegt laut Insidern, die Serie einzustellen.

Am Kräfteverhältnis im Stiftungsrat ändert das Ergebnis der Nationalratswahlen, wie berichtet, nichts. Der ORF sieht sich journalistisch gestärkt aus den Wahlen gehen. Also singen sowohl Gremium als auch Anstalt Loblieder auf die Wahlberichterstattung. "Überproportional" hätten Printmedien Konfrontationen von Privaten beachtet, kritisiert Wrabetz. "Die haben das durchaus ordentlich gemacht", meint er. Über insgesamt 1,1 Millionen Zuseher zu Wahlberichten freut sich ATV.

Mangelnde Qualität


Kritisiert wird die verschobene Ausstrahlung eines "ZiB"-Beitrags über den politischen Einfluss der Kronen Zeitung. Der Beitrag sei wegen mangelnder Qualität abgelehnt und zum nächstmöglichen Termin gesendet worden, sagt Infochef Elmar Oberhauser.

Sich für Europa ins Zeug zu legen, dazu fordert eine im Publikumsrat präsentierte Studio indirekt auf: Unter ORF-Zuschauern herrsche EU-Skepsis, die durch die Teuerungsrate genährt werde. Und wie soll der ORF über die EU berichten? Objektiv, in einer Mischung aus "sachlicher Information, Schmäh oder Lockerheit", erhob die Studie. (Doris Priesching/DER STANDARD; Printausgabe, 30.9.2008)