Musikpiraten lassen sich von Warnungen seitens der Internetserviceprovider (ISP) abschrecken. Wie eine britische Untersuchung unter 1.500 Konsumenten zeigt, haben die Nutzer offenbar großen Respekt vor möglichen Konsequenzen im Fall von Urheberrechtsverletzungen. Knapp 75 Prozent der Befragten würden das Herunterladen von Musik und Filmen einstellen, wenn sie einen Warnbrief von ihrem Provider erhalten, so das Ergebnis der Studie von Entertainment Media Research (EMR) . Darüber hinaus trägt aber auch das wachsende Angebot an legalen Downloadplattformen dazu bei, dass sich immer mehr Musikfans von illegalen Angeboten abwenden. Rund die Hälfte der befragten Nutzer gab an, ihre Downloads von kommerziellen Seiten zu beziehen.

Verbündete

In Großbritannien hat sich eine Reihe von Providern im Lauf dieses Jahres mit der Musikindustrie verbündet und beteiligt sich an der Bekämpfung von illegalem Filesharing. Im Zuge der Zusammenarbeit wurden bzw. werden Warnbriefe an jene Kunden ausgeschickt, die im Verdacht stehen, das Urheberrecht zu verletzen. Laut EMR habe dieser Schritt bereits Wirkung gezeigt, da sich viele Kunden jetzt von ihren Providern "beobachtet fühlen" würden. Datenschützer und Gegner der Aktion kritisieren allerdings, den Eingriff in die Privatsphäre der Konsumenten.

Laut der britischen Studie sind die hartnäckigsten Musikpiraten in den jüngeren Altersgruppen zu finden. So sagten etwa 58 Prozent der 13- bis 17-Jährigen, sie würden Downloads beziehen. Gleichzeitig gaben insgesamt 61 Prozent jener, die geschützte Inhalte herunterladen, an, überzeugt zu sein, dass ihre Aktivitäten von den Providern mitverfolgt werden. (pte)