Dornbirn - Die Ende 2002 geschlossene Naturschau Vorarlberg in der Dornbirner Marktgasse galt als größtes naturkundliches Museum im Bodenseeraum. Am 20. Juni wird die neue "inatura" auf dem Gelände der ehemaligen Rüsch-Werke inmitten des neuen Stadtgartens eröffnet. Geboten werden soll mit Hilfe von Designprofis aus England ein Design der Extraklasse: weg vom klassischen Museum, hin zur mit allen Sinnen erfahrbaren Naturerlebniswelt. Das unterstrich Museumsleiterin Margit Schmid am Donnerstag bei einer "Baustellen-Führung".

Die renommierte Designfirma "rwdp limited" aus London, die auf Museumsdesign spezialisiert ist, wurde für diese Aufgabe gewonnen. Seit über acht Jahren sind mehrere Mitarbeiter von rwdp (v.a. Nick Boulting, Aaron Jones, James Kingston-Stewart und Jackie Baines) in die Vorarbeiten für das Projekt involviert. Ab Jänner 2000 trat das Team in die intensive Planungsphase. Umgesetzt werden die Entwürfe der englischen Designer von der "Ausstellungswerkstatt" aus Wien, die mit Subunternehmern aus Vorarlberg zusammenarbeitet.

"Imaginäre Reise"

Das Besondere am Ausstellungsdesign der inatura ist laut Schmid, dass die Besucher eine "imaginäre Reise durch die Lebensräume unserer Region" machen werden. Um die typischen Elemente der Lebensräume Gebirge, Wald, Wasser und Stadt hervorzuheben, werden "Bühnenbilder" aufgebaut. Dabei werde auf eine reine Nachahmung der Natur verzichtet. Schmid: "Wir wollen unkonventionelle Lösungen für besondere Anforderungen." Im Vordergrund steht die Vermittlung des prägenden Eindrucks eines Lebensraumes.

So wurde z.B. das Gebirge, das von Felsen, Abgründen und karger Vegetation geprägt ist, aus Stahl konstruiert. Die Bäume im Lebensraum Wald bestehen aus mit Sperrholz überzogenen Abflussrohren. Diese Bühnenbilder sind derzeit noch im Rohzustand. Der nächste Schritt ist die Detailausstattung. Die gleichzeitige Präsentation von Film- und 3D-Projektionen, lebenden Tieren und Pflanzen, interaktiven Spiele und klassischen Ausstellungsobjekte stellte die Museumsdesigner vor enorme Probleme, ebenso die Integration der aus dem 19. Jahrhundert stammenden Museumsgebäude.

Spiele, Tast- und Geruchsboxen

Natur zum Anfassen soll es in der inatura geben. rwdp entwickelte exklusiv für die inatura insgesamt 50 Spiele, Tast- und Geruchsboxen, die verschiedenste Überraschungen bereithalten. Viele Ausstellungsobjekte, z.B. eine ganze Gruppe von Wölfen, dürfen gestreichelt werden. Sogar die Karpfen im Teich dürfen von den Besuchern gefüttert werden. Der Dachsbau kann von Kindern oder wagemutigen Erwachsenen auf eigene Faust erkundet werden. (APA)