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Besonders China und vermögende Ölstaaten stünden in der Verantwortung, sagte Brown. "Darum fordere ich mehr Mittel für den IFW, 100 Milliarden Dollar zusätzlich zu den 250 Milliarden, die der Fonds bereits hat."

Foto: AP/Hamman

Riad/Frankfurt - Der britische Premierminister Gordon Brown versuchte am Wochenende bei einer Reise durch mehrere Golfstaaten, Geld für den IWF einzusammeln, um notleidende Volkswirtschaften das Überleben zu garantieren. Besonders China und vermögende Ölstaaten stünden in der Verantwortung, sagte Brown. "Darum fordere ich mehr Mittel für den IFW, 100 Milliarden Dollar zusätzlich zu den 250 Milliarden, die der Fonds bereits hat." Er zeigte sich zuversichtlich, dass der größte Ölexporteur Saudi-Arabien Finanzmittel bereitstellen werde.

Überredungskünste

Der britische Wirtschaftsminister Peter Mandelson erklärte hingegen, es werde länger dauern, um die Golfstaaten zu überreden. Mitte November beraten die führenden Industrienationen, Russland und wichtige Schwellenländer in Washington über die Konsequenzen der aktuellen Banken- und Finanzkrise.

Eine gemeinsame Mission des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank - in der Österreich übrigens seit 1. November mit Konstantin Huber wieder mit einem Exekutivdirektor vertreten ist - erkundet die Finanzlage in Rumänien. Die Mission werde allerdings "keine Finanzhilfe verhandeln oder anbieten", hieß es in einer Mitteilung des IWF.

Verspekuliert

In Deutschland wurden indessen wieder neue Bankenprobleme bekannt: Die HSH Nordbank muss einen Verlust von 700 Millionen Euro verkraften und braucht zwei Milliarden Euro frisches Kapital, berichtet das Magazin Focus. Demnach hat die HSH bei isländischen Banken 300 Mio. Euro verloren und sich zudem bei Kreditgeschäften in Ungarn verspekuliert. Eine Insolvenzgefahr wird dementiert.

Ein Vermögenszuckerl gab es indes für den Vorstand der deutschen Postbank. Nur wenige Tage vor dem überraschenden Gewinneinbruch hat der Bank-Vorstand noch Sonderzahlungen in Millionenhöhe erhalten, berichtet das Magazin Spiegel. Der Aufsichtsrat soll den Managern eine Zahlung in Höhe eines Jahresgehaltes genehmigt haben. (Reuters, AFP, AP, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 3.11.2008)