Erneut Aufregung um eine Entgleisung eines Moderators der britischen Sendeanstalt BBC. Jeremy Clarkson, Co-Moderator des beliebten Auto-Magazins "Top Gear", verglich LKW-Fahrer mit Prostituiertenmörder. Sieben Millionen Leute hörten zu, über 500 beschwerten sich danach telefonisch beim Gebührensender. Clarkson machte sich über den Job der LKW-Fahrer lustig: "Sie müssen sich jeden Arbeitstag verdammt anstrengen: Schalten, schalten, schalten, in den Rückspiel gucken, eine Prostituierte ermorden. Schalten, schalten, morden. Echt anstrengend." Der Moderator dürfte keine dienstlichen Konsequenzen zu befürchten haben. Die BBC verteidigte die Aussagen als "Scherz".

Die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt suspendierte erst am Mittwoch ihre Radio-Mitarbeiter Russell Brand und Jonathan Ross, Generaldirektor Mark Thompson entschuldigte sich öffentlich. Zuvor hatte sich bereits die Medienaufsicht eingeschaltet und Premierminister Brown nannte die Anrufe in einer Radioshow "unangemessen und nicht hinnehmbar".

Die Moderatoren hatten bei dem 78-jährigen Schauspieler Andrew Sachs ("Fawlty Towers") angerufen und mehrere anzügliche Nachrichten auf dem Anrufbeantworter hinterlassen. Dabei erzählte Ross unter anderem, dass Brand mit der Enkelin des Schauspielers Sex hatte. Die im Voraus aufgezeichneten Anrufe wurden Mitte Oktober im Programm Radio 2 ausgestrahlt. (red/APA)