Innsbruck- Seinen ersten negativen Bescheid von Anfang September zur Umsiedelung des Tiroler Riesenrundgemäldes - es zeigt die Schlacht am Bergisel - von seinem jetzigen Standort im Innsbrucker Stadtteil Saggen in das neue Bergisel-Museum hat das Bundesdenkmalamt am Freitag mit einer neuerlichen Ablehnung bekräftigt. Schon kommenden Montag will das Land Tirol Berufung einlegen. In zweiter Instanz entscheidet das Kulturministerium.

"Das Panoramagebäude ist erhaltungswürdig und -fähig", zitierte die Tiroler Tageszeitung ("TT") das Bundesdenkmalamt in ihrer Samstagsausgabe. Zudem könne eine denkmalpflegerische Zielsetzung für eine Übersiedelung des Gemäldes nicht erkannt werden. Es sei nicht im Interesse der Denkmalpflege, ein Gesamtkunstwerk zu zerstückeln.

Öffentliches Interesse

Nach dem ersten negativen Bescheid hatte das Denkmalamt dem Land Tirol die Möglichkeit für eine ergänzende Stellungnahme gegeben. Allerdings überzeugten die Argumente mitunter zur technischen Umsetzung der Translozierung des Gemäldes nicht. Kulturlandesrätin Beate Palfrader  hatte sich damals schon kämpferisch gezeigt: "Falls der Bescheid negativ ausfallen sollte, werden wir in die zweite Instanz gehen."

In ihrer Berufung werde die Landesregierung neuerlich auf das öffentliche Interesse, die Chancen einer Umsiedelung und die geringen Restaurierungskosten hinweisen. Eine Translozierung des Riesenrundgemäldes in das Bergisel-Museum inklusive der Sanierung würde 3,8 Millionen Euro kosten, die Restauration am bisherigen Standort 5,4 Millionen.

"Museum der Traditionskultur"

Im Jahr 2009 begehen Nord- und Südtirol mit zahlreichen Feierlichkeiten den 200. Jahrestag der Bergiselschlachten der Tiroler rund um Andreas Hofer gegen Franzosen und Bayern. Aus diesem Anlass soll am Bergisel ein "Museum der Traditionskultur" entstehen. Das Projekt werde nach derzeitigen Schätzungen rund 20 Millionen Euro kosten. Der Bund werde sich daran mit vier Millionen Euro beteiligen. (APA)