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Alfred Gusenbauer kann wieder lachen: Er wurde beim Gipfel "Dialog der Kulturen" in Wien ausgezeichnet.

Foto: APA/Andrey Artamonon

Wien - Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) hat heute, Montag, den internationalen Preis "Dialogue of Civilizations" erhalten. Im Rahmen des vom "World Public Forum" (WPF) organisierten Gipfels "Dialog der Kulturen" in Wien wurde Gusenbauer für seine Bemühungen geehrt, "den Dialog zwischen unterschiedlichen Kulturen zu fördern und diesen mit Verständnis, Respekt und Offenheit zu begegnen". "Das ist ein Preis für Österreich als Vermittler in der Welt", erklärte Gusenbauer bei der anschließenden Pressekonferenz in der Wiener Hofburg.

Dialog der Staaten und Religionen

Die Armut sei Grundlage für die weltweite Instabilität, sagte der Kanzler. Es brauche nicht nur einen Dialog der Staaten, sondern auch einen Dialog der Religionen. Rund 60 Konflikte und Krisenherde gebe es derzeit auf der Welt und die Zahl steige. Durch den Terrorismus würden diese Konflikte wieder nach Europa "reimportiert", warnte Gusenbauer.

Gusenbauer erhielt die Auszeichnung vom Präsidenten des WPF, dem Generaldirektor der russischen Eisenbahnen (RSD) Wladimir Jakunin. "Alfred Gusenbauer ist eine Persönlichkeit mit großem europäischen und internationalen Potenzial. Sein Denken und seine Erfahrung tragen dazu bei, ein europäisches Projekt des 21. Jahrhunderts zu etablieren", sagte Jakunin. Er begründete die Verleihung des Preises an Gusenbauer auch mit dessen ständiger Dialogbereitschaft gegenüber Vertretern öffentlicher Organisationen, Nichtregierungsorganisationen (NGO), Wissenschaftlern und Künstlern.

Preisträger in vergangenen Jahren

Frühere Träger des Auszeichnung sind unter anderen der jordanische König Abdullah II., der iranische Ex-Präsident Mohammad Khatami, der litauische Präsident Valdas Adamkus, der frühere indische Premier Kumar Gujral sowie UNESCO-Generalsekretär Koichiro Matsuura.

Das "World Public Forum" wurde 2002 von Jakunin, dem indischen Industriellen Jagdish Kapur und dem griechisch-amerikanischen Banker Nicholas Papanikolaou gegründet. Leiter des internationalen Koordinationskomitees ist der frühere Generalsekretär des Europarates, der ÖVP-Politiker Walter Schwimmer. Ziel der nach eigenen Angaben internationalen und unabhängigen Vereinigung ist es, durch nachhaltigen Dialog die weltweite Zusammenarbeit sowie gegenseitiges Verständnis und Respekt für geistige und kulturelle Werte unterschiedlicher Kulturen und Zivilisationen zu fördern. (APA)