Bild nicht mehr verfügbar.

Die entdeckte Kammer ist Teil eines Systems von Höhlen, das sich unter dem Stadtteil Buda und dem daran anschließenden Budaer Hügelland erstreckt.

Foto: AP/TAMAS KOVACS

Budapest - Ungarische Höhlenforscher sind tief unter die Innenstadt von Budapest hinabgestiegen und haben dort Sensationelles entdeckt: Vor ihnen tat sich unvermittelt die größte unterirdische Thermalwasser-Kammer der Welt auf. Die zwischen 20 und 25 Meter hohe, kuppelartig gewölbte Höhle wurde am Dienstag erstmals der Presse präsentiert.

Der darin gelegene Heilwassersee ist bis zu neun Meter tief und hat eine Temperatur von 27 Grad Celsius. Der ungarische Umweltminister Imre Szabo bezeichnete die Anfang des Monats erschlossene Naturerscheinung als "Weltsensation" und "wirklich einzigartig".

Besichtigt werden kann die Attraktion allerdings noch nicht. Experten prüften noch, wie die Höhle so für Besucher geöffnet werden kann, dass keine Schäden entstehen, fügte der Minister hinzu.

Ausgedehntes Höhlensystem

Die Thermalwasser-Kammer ist Teil eines ausgedehnten Systems von Höhlen, das sich unter dem am linken Donauufer gelegenen Stadtteil Buda und dem daran anschließenden Budaer Hügelland erstreckt. Weite Teile dieses Systems, aus dem die berühmten Budapester Heilbäder ihr Wasser beziehen, sind noch unerschlossen.

Die am Dienstag präsentierte Thermalkammer rückte erst 2002 ins Blickfeld der Forscher, als Ingenieure der Budapester Bäderverwaltung bei Bohrungen auf eine kleine Öffnung stießen, die zu einem der Zugänge führt. Wie der ungarische Umweltminister Szabo weiter erklärte, werde sich Ungarn darum bemühen, dass die neue Entdeckung in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wird. (APA/red)