Als "wichtigen Schritt in die richtige Richtung" sieht SPÖ-Europasprecherin Elisabeth Grossmann die Einigung der EU-Landwirtschaftsminister auf eine Reform bei der Vergabe von Agrarförderungen. Es müssten aber "weitere Schritte für eine Neugewichtung des EU-Haushaltsplans folgen", wobei die Kriterien Transparenz und gerechte Verteilung einen zentralen Stellenwert einnehmen sollten.

Für FPÖ-Landwirtschaftssprecher Harald Jannach ist die heutige Einigung "wieder nur ein Reförmchen". Die von den EU-Landwirtschaftsministern erreichte Umgewichtung bei den Agrarsubventionen sei zwar zu begrüßen, gehe aber nicht weit genug. Daher werde eine "weitere Ausdünnung kleinbäuerlicher Betriebe mit diesem halbherzig adaptierten Fördersystem nicht zu unterbinden sein".

BZÖ: Verrat an Österreichs Landwirten

BZÖ-Agrarsprecher Gerhard Huber spricht dagegen von einem "Verrat an Österreichs Landwirten". Vor allem das Auslaufen der Milchquote sei für Österreich eine Katastrophe, weil die Bergbauern gegen ausländische Produzenten kaum eine Chance hätten. Agrarminister Josef Pröll hätte sich für den Beibehalt der Milchquoten einsetzen sollen. Kritik übte Huber auch an der Reduktion der Direktzahlungen.

Enttäuscht von den Ergebnissen der EU-Agrarminister zeigten sich die Grünen. "Der Gesundheitscheck" der EU-Agrarpolitik sei eine "Mogelpackung", so der Landwirtschaftssprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber. Dass Pröll die geringer als geplant ausgefallene Umschichtung von Direktförderungen in die ländliche Entwicklung als Erfolg bezeichne, sei "unfassbar". Österreichs Bauern hätten massiv profitiert von einer stärkeren Umschichtung.

Die heimischen Bauernvertreter zeigten sich naturgemäß mit dem Kompromiss zufrieden. Ausdrücklich begrüßt wird das beschlossene Milchpaket. Die IG Milch sieht in den Ergebnissen dennoch den "Todesstoß" für die Milchproduktion in Europa. (APA)