Einer der wilden Männer des frühen Rock 'n' Roll ist heute, Mittwoch, vielleicht zum letzten Mal in Wien zu erleben: Jerry Lee Lewis, der Killer. Auch wenn der Mann, der mit Feuer und Wahnsinn bewiesen hat, dass das Piano verdammt noch einmal Rock-'n'-Roll-tauglich ist, zuletzt eher im gottesfürchtigen Country auffällig geworden ist, darf man live wohl immer noch ein buchstäbliches Hammerspiel des Mannes aus den Sümpfen Louisianas erwarten, zumal Songs wie "Whole Lotta Shakin' Goin' On" oder "Great Balls of Fire" zum Kanon der Popkultur des 20. Jahrhunderts gehören. Ein Kirchgang, nichts weniger. Auch wenn der Gasometer ein wenig weihevoller Ort ist

Großes verspricht auch der Donnerstag: In den feuchten, kalten Nebel Wiens stoßen die britischen Tindersticks mit ihren vergleichslosen Depressionsballaden. Heuer ist ihr wieder in Originalbesetzung eingespieltes Album "The Hungry Saw" erscheinen, das alle Qualitäten der Band neu beschwört. (flu, DER STANDARD/Printausgabe, 03.12.2008)