Madrid - In Spanien hat sich die Zahl der Abtreibungen innerhalb von zehn Jahren verdoppelt. Im vergangenen Jahr habe es mehr als 112.000 Abtreibungen gegeben, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag in Madrid mit. Dagegen seien es 1998 noch knapp 54.000 derartige Eingriffe gewesen. Die meisten Abtreibungen werden den Angaben zufolge bei Frauen zwischen 20 und 24 Jahren vorgenommen, danach folgen die 25- bis 29-Jährigen.

Nur bestimmte Fälle

Spanien lässt seit 1985 Schwangerschaftsabbrüche in bestimmten Fällen zu: Bei Vergewaltigung sind sie bis zur zwölften Schwangerschaftswoche erlaubt, im Fall von Missbildungen bis zur 22. Woche. Ist die Gesundheit der Schwangeren in ernster Gefahr, darf zu jedem Zeitpunkt abgetrieben werden. Die meisten Abtreibungen in Spanien erfolgen in privaten Kliniken, als Grund werden dabei meist "psychologische Risiken" für die Gesundheit der Mutter angegeben. (APA/AFP)