Susanne Kristek ist Unit-Leiterin von FastBridge, einer Unit von PanMedia Western und Initiative Media. Sie wurde kürzlich zur neuen Präsidentin des Forum Mediaplanung gewählt.

Foto: Fastbridge

Am Dienstag wurde Susanne Kristek zur neuen Präsidentin des Forum Mediaplanung gewählt, sie folgt in dieser Funktion Herta Zink nach. "Wer jetzt investiert hat auch die Chance sich am Markt zu behaupten", so Kristek. etat.at erzählt sie, was man von einer FMP-Mitgliedschaft hat und wohin sich die Online-Werbung entwickelt.

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etat.at: In Zeiten der Finanzkrise sparen Unternehmen oft auch bei den Werbeausgaben. Was raten Sie jetzt Ihren Kunden?

Kristek: Die aktuelle Phase als Chance zu sehen, denn wer jetzt investiert, hat auch die Chance, sich am Markt zu behaupten und Marktanteile zu generieren. Die "Krise" ist auch sehr stark medial gepusht - insofern ist zwar Unsicherheit am Markt vorhanden, wohin die Reise geht, vermag aber keiner zu sagen. Dramatische Budgetkürzungen sind bisher ausgeblieben, aber eine Prognose zu treffen ist schwieriger den je.

Deshalb möchte der FMP dieses Thema auch bereits am Jahresanfang im Rahmen einer Podiumsdiskussion aufgreifen.

etat.at: Sie wurden kürzlich zur neuen FMP-Präsidentin gewählt, warum soll man hier Mitglied werden, was hat man davon?

Kristek: Definitiv einen Informationsgewinn, in Zeiten wo sich sehr vieles verändert und die Anforderungen im Mediabereich an alle Marktteilnehmer, an Mediaagenturen, Medien, Kunden und natürlich auch Kreativagenturen, immer komplexer werden. Wir möchten mit dem FMP eine Plattform für spannende Diskussionen und Workshops zu aktuellen Themen bieten.

Auch das Thema Nachwuchsarbeit ist ein großes Thema im FMP. Dass der berufsbegleitende Mediaberater-Lehrgang am Wifi in diesem Jahr ausverkauft ist, zeigt auch, wie groß das Interesse und der Informationsbedarf am Markt an dem Thema ist.

Außerdem ist der Verein schon seit Jahren eine beliebte Plattform um sich mit Branchen-Kollegen in gemütlicher Atmosphäre auszutauschen.

etat.at: Sie gelten als Expertin vor allem im Online-Bereich, wie wird sich die Online-werbebranche entwickeln und welche Online-Werbeformate werden in Zukunft punkten?

Kristek: Langfristig wird die Online-Werbung in Österreich mit der internationalen Entwicklung aufschließen und auch in einem angemessenen Verhältnis zum Mediazeitbudget der Konsumenten stehen, d.h. die 10-Prozent-Grenze sollte auch in Österreich mittelfristig überschreitbar sein.

Online ist das Chamäleon unter den Werbeträger, es lässt sich je nach Bedarf verschiedenartig einsetzen, was in Zeiten wie diesen ein besonderer Vorteil ist. Sowohl Image- als auch Abverkaufswerbung sind im Internet sehr gut darstellbar. Letzteres ist vor allem aktuell ein wichtiges Argument und lässt viele Branchen, die bisher noch wenig online geworben haben, wie z.B. der Handel, verstärkt auch über Internet-Werbung im nächsten Jahr nachdenken.

Es ist auch zu erwarten dass sich das Preisgefüge nach unten entwickelt, um auch interessantere Zielgruppen-TKPs anzubieten. Bei den Formaten geht der Trend hin zu größeren Formaten, kreativen Einbindungen und weg von störenden Formaten, die den Content überlagern.

etat.at: Was bringt eine mögliche Zusammenführung der ÖWA mit der Media-Analyse? Was haben Mediaplaner davon?

Kristek: Eine Single-Source-Studie, die möglichst viele Kommunikationskanäle abdeckt, wäre aus Sicht der Mediaplaner absolut wünschenswert, vor allem für die strategische Planung. In der Detailplanung wird es weiterhin notwendig sein, mit unterschiedlichen Studien zu arbeiten, auch aus methodischen Gründen. (ae)